So. Nov 24th, 2024

Illinois Tool Works (ITW) zählt zu den Geheimtipps erfolgreicher Aktionäre, die auch in der zweiten Reihe nach aussichtsreichen Investments Ausschau halten. Innerhalb der letzten zehn Jahre fuhren Investoren mit der Aktie eine jährliche Rendite von durchschnittlich 15 Prozent ein!

Dabei reicht das diversifizierte Produktportfolio von Kabelhaltern für Airbags über Zugprüfmaschinen für Werkstoffprüfungen bis hin zu Großküchen. In diesem Investor-Update verraten wir dir das Erfolgsrezept von ITW, wie das aktuelle Geschäft läuft und ob die Aktie noch immer kaufenswert ist.

Das Erfolgsrezept von Illinois Tool Works

Bei vielen Konglomeraten ist der Nachteil hoher Diversifikation eine niedrige Effizienz und Mittelmaß. Nicht so bei ITW. Denn trotz Diversifikation steigert das Unternehmen über Jahre hinweg dynamisch seine Gewinne und Cash Flows.

Gewinne, Cash Flows und Dividenden ITWs über die letzten Jahre

Das Geheimnis dahinter liegt im Geschäftsmodell, welches aus der 80/20-Regel des Paretoprinzips, der Innovation ausgehend vom Kunden sowie der Dezentralisierung besteht. Ziel dieses Modell ist es, in den erfolgsentscheidenden Geschäftsgebieten einen langfristigen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und zu erhalten. Auf dem Geschäftsmodell aufbauend wurde im Jahr 2012 die „Enterprise Strategy“ gestartet, die bis Ende 2022 läuft. Welche Strategie im Anschluss folgt, ist bislang unbekannt.

Das ITW-Geschäftsmodell basiert auf drei Seiten

Schwerpunkte der Strategie sind die sogenannte Portfolio-Disziplin sowie eine stetige Erhöhung der Margen um drei bis vier Prozent, während der Umsatz zwischen ein bis zwei Prozent wächst. Mit der Portfolio-Disziplin meint ITW die Fokussierung des Geschäftsmodells auf weltweit nachhaltige Branchen mit stetigem Wachstum, womit dauerhaft ein Wettbewerbsvorsprung generiert werden soll (Investorenpräsentation 2018, Seite 13, 19, 77 ff.). Dies führt dazu, dass operative Geschäftsbereiche regelmäßig hinsichtlich der langfristigen Ziele ITWs überprüft werden und einzelne Segmente, so wie im Jahr 2012 bei Decorative Surfaces mit der Veräußerung der 51-prozentigen Mehrheit, verkauft werden (Geschäftsbericht 2014, Part 1, S. 16, 33). ITW nimmt dafür kurzfristig abnehmende Umsätze bei langfristig steigenden Margen in Kauf.

Umsatz- und Margenentwicklung von ITW

Wie das Geschäftsmodell im Rahmen der „Enterprise Strategy“ angewendet wird, lässt sich am Beispiel von Instron zeigen. 2005 wurde Instron übernommen und hatte dabei 40 Prüfrahmen mit insgesamt 149 Varianten im Angebot. Prüfrahmen sind hohe steife Stützkonstruktionen, die mit Prüfkräften belastet werden. Mithilfe des 80/20 Prinzips, wonach sich ITW auf die wertschöpfenden 80 Prozent fokussiert und die verbleibenden unprofitableren 20 Prozent eliminiert, wurde die Anzahl der Prüfrahmen auf 21 und die Anzahl der Varianten auf 54 reduziert. ITW konzentriert sich mit Instron nun auf die Märkte, bei denen die Kosten für den Anwender beim Ausfall der zu prüfenden Produkte und/oder der Markenschaden hoch sind, wie zum Beispiel in der Biomedizin, Elektronik und Automotive.

Anwendung des ITW Geschäftsmodells im Rahmen der „Enterprise Strategie“ am Beispiel von Instron (PLS: Produkt Line Simplification, Investorenpräsentation 2018)

Eine Innovation ausgehend vom Kunden bedeutete im Falle von Instron die Einführung von Touch-Pads direkt am Prüfrahmen, um die Ergonomie für die Prüfer zu verbessern und den Laufweg zum Computer zum Starten der Prüfprozedur und Betrachtung der Ergebnisse zu eliminieren.

„Innovation ausgehend vom Kunden“ führte zur Einführung von Touch-Pads an Instron Prüfmaschinen (Investorenpräsentation 2018).

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