Ohne es bemerkt zu haben, bist du vermutlich schon mehrfach beim Essen mit einem Produkt von Viscofan in Berührung gekommen. Das spanische Unternehmen Viscofan ist Marktführer im Bereich Wursthüllen. Mit diesem auf den ersten Blick unscheinbaren Produkten erzielt Viscofan einen Umsatz von mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr und die Viscofan Aktie erreicht zu Freuden der Investoren ein neues Allzeithoch.
Wir haben einen Blick auf die erst kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen geworfen und geben dir unsere Einschätzung zu dieser Aktie, die auf Anhieb eine attraktive Dividendenrendite von 2,8 Prozent bietet.
Das Geschäftsmodell von Viscofan
Viscofan wurde im Jahr 1975 in Spanien gegründet. Bereits elf Jahre später im Dezember 1986 erfolgte der Börsengang an der Börse in Madrid. In den folgenden Jahren expandierte das Unternehmen in viele Länder und kaufte eine Vielzahl von Wettbewerbern auf. Mittlerweile hat das spanische Unternehmen über alle Kontinente verteilt insgesamt 19 Produktionsstätten, in denen über 5.300 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig sind. Der Heimatmarkt in Europa trägt 40 Prozent zum Umsatz bei.
Umsatz nach Regionen von Viscofan
Wie du bei einem Blick auf den Umsatz nach Segmenten erkennen kannst, ist das Kerngeschäft von Viscofan die Herstellung von Verpackungen (Wrappers), genauer gesagt Wursthüllen. Das Segment Energy erzielt seine Umsätze aus dem Verkauf von elektrischem Strom. Das Geschäftsmodell mit Umsätzen aus elektrischem Strom und Wursthüllen wirkt auf dem ersten Blick verwirrend, ist jedoch ökonomisch sowie ökologisch sinnvoll. Für den Produktionsprozess der Wursthüllen benötigt Viscofan viel Wärme. Diese wird an den Standorten Caseda (Spanien) und Weinheim (Deutschland) über Kraft-Wärmekopplungsanlagen erzeugt. In diesen Anlagen wird durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen gleichzeitig mechanische Energie (Kraft) und nutzbare Wärme erzeugt. Die mechanische Energie wird in elektrischen Strom umgewandelt und die entstandene Wärme wird im Produktionsprozess eingesetzt. Im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom und Wärme wird deutlich weniger Primärenergie in Form von fossilen Brennstoffen benötigt und somit auch weniger CO2 ausgestoßen. Der Viscofan Standort in Caseda verfügt über eine 48 MW Kraft-Wärmekopplungsanlage und der Standort in Weinheim hat eine 8,7 MW-Anlage. An beiden Standorten ist Viscofan in der Lage die benötigte Wärme selbst zu erzeugen und gleichzeitig das anfallende Nebenprodukt, den elektrischen Strom, gewinnbringend weiter zu verkaufen.
Umsatz nach Segmenten von Viscofan
Im Segment Wrappers bietet Viscofan eine Vielzahl von Wursthüllen an. Der Herstellprozess der Wurst und die Anforderungen des Kunden sind bei der Produktion ausschlaggebend für die Materialauswahl. Die Materialien können in vier unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden:
- Cellulose: für Bratwurst, Debreziner, Hot Dog, Wiener, Frankfurter, Mini-Salami und Knackwurst
- Kollagen: für Frankfurter, Bratwurst, Teewurst, Snack Stick, Kabanossi, Salami und Mettwurst
- Faserdärme: für Salami, Chorizo, Peperoni-Salami, Lachsschinken, Cervelat und Mortadella
- Kunststoffe: für Lyoner, Mortadella und Smoked hams
Die Wursthüllen gibt es für jedes Material in unterschiedlichen Kalibern (Durchmessern) und Farben. Dazu kommen noch verschiedene Variationen für gerade und gebogene Würste. Außerdem gibt es Wursthüllen die halal bzw. koscher sind. Für die aufkommenden veganen Alternativen gibt es sogar vegane Wursthüllen.
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