Zoetis ging im Februar 2013 an die Börse und ist die ehemalige Tiergesundheits-Sparte des Pharmakonzerns Pfizers. Als weltweit führendes Unternehmen im Bereich Tiergesundheit konnte Zoetis seit Börsengang bis Ende 2021 mit einem Total Return von über 711 Prozent begeistern. Nach dem anschließenden Kurseinbruch von über 45 Prozent läuft die Aktie trotz dynamisch steigender Gewinne nur seitwärts.
Die wachstumsstarke Zoetis Aktie ist im Seitwärtstrend
Warum notiert die Zoetis Aktie trotz neuer Rekordgewinne immer noch weit unter ihrem Allzeithoch? Ist das Gewinnwachstum für die kommenden Jahre weiterhin intakt? Von welchen Trends kann die Branche profitieren und welche weiteren Unternehmen sind in diesem Markt aktiv? Diesen Fragen gehen wir in der folgenden Analyse nach und geben unsere Einschätzung zum Renditepotenzial der Zoetis Aktie ab.
Das Geschäftsmodell in aller Kürze
Zoetis verdient sein Geld mit Medikamenten, Impfstoffen, Diagnostika und Technologien zur Vorhersage, Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Tierkrankheiten. Der Jahresumsatz von 8,5 Milliarden US-Dollar wird in acht Geschäftssegmenten erwirtschaftet. Der erzielte Umsatz verteilt sich mit 66 Prozent auf Haustiere und mit 34 Prozent auf Nutztiere.
Zoetis verfügt weltweit über 24 Produktionsstätten und vertreibt seine Produkte in über 100 Ländern (Investorenpräsentation, November 2024, Folie 3)
Das Produktportfolio im Tier-Gesundheitsbereich lässt sich grundsätzlich in Medikamente, Impfstoffe, Nahrungsergänzungsmittel und Diagnosegeräte unterteilen. Medikamente gegen Parasiten (Parasiticides) wie Zecken oder Flöhe, Impfstoffe (Vaccines) gegen Staupe oder Tollwut sowie Mittel gegen Juckreiz, Entzündungen und Infektionen (Dermatology, Other Pharmaceuticals, Anti-infectives) machen über 60 Prozent des Umsatzes von Zoetis aus, während das Geschäft mit Diagnosegeräten (Animal Health Diagnostics) etwa für Blut- oder Urinuntersuchungen nur 4 Prozent zum Umsatz beiträgt. Im Jahr 2023 hatte Zoetis 15 Medikamente mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar im Portfolio, wobei die Top 10 Produkte bereits 49 Prozent des Umsatzes ausmachten. Zoetis ist besonders auf Katzen und Hunde mit einem Umsatzanteil von 63 Prozent spezialisiert, gefolgt von Rindern, Schweinen und Geflügel. Insgesamt erwirtschaftet Zoetis 90 Prozent des Umsatzes als Marktführer bei den jeweiligen Tierarten. Der Umsatzschwerpunkt liegt mit über 50 Prozent in den USA und verteilt sich dann im niedrigen einstelligen Prozentbereich auf wichtige Haus- und Nutztiermärkte wie Brasilien, Australien, Großbritannien oder Deutschland. In den Regionen Nord- und Lateinamerika sowie in Asien ist Zoetis Marktführer im Bereich der Tiergesundheit und profitiert insbesondere in den Emerging Markets von hohen Wachstumsraten.
Bezogen auf Tierarten, Produktkategorien und Regionen ist Zoetis auf Haustiere, Parasitenmittel und Impfstoffe sowie die USA fokussiert (Zoetis Geschäftsbericht 2023, PDF-Seite 2)
Zoetis setzt auf Innovation und entwickelt dank rund 1600 Forschungsmitarbeitern ständig neue Therapien und Medikamente, um die medizinischen Produkte im Portfolio zu verbessern und zu erweitern. In den letzten 10 Jahren hat das Unternehmen mehr als 4 Milliarden US-Dollar investiert, um über 2000 neue innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Mit dem Juckreizmittel Apoquel hat Zoetis maßgeblich einen Markt von damals 70 Millionen US-Dollar innerhalb eines Jahrzehnts auf 1 Milliarde US-Dollar pro Jahr ausgebaut. Mit dem Arthritis-Medikament Librela hat der Marktführer seine Innovationsführerschaft jüngst bestätigt und den besten Produktionsstart in der Unternehmensgeschichte erzielt. Auch hier erhofft sich Zoetis einen Markt von über 1 Milliarde US-Dollar. Das Wallstreet Journal berichtete in zwei Artikeln über Nebenwirkungen bei Hunden bis hin zum Tod bei der Verabreichung von Librela, worauf der Aktienkurs von Zoetis beide Male negativ reagierte. Nach Angaben von Zoetis beläuft sich die Häufigkeit von Nebenwirkungen auf 1 Prozent bei 18 Millionen Verabreichungen. Viele Tierhalter berichten, dass das Medikament bei ihren Hunden die schmerzhafte Arthritis gelindert hat. Die US Food and Drug Administration hält das Medikament für sicher und empfiehlt, auf dem Librela-Etikett einen Abschnitt „Erfahrungen nach der Zulassung“ einzufügen, in dem mögliche neurologische, urinale und gastrointestinale Nebenwirkungen aufgeführt werden.
Zoetis setzt außerdem bei seiner Medikamenten-Pipeline auf einen langen Produktlebenszyklus von durchschnittlich 30 Jahren für die umsatzstärksten Medikamente. Neben der eigenen Forschungsarbeit möchte das Management auch durch Kooperationen wie mit Danone zur Verbesserung der Milchviehhaltung oder durch Übernahmen wie die des Münchner Biotech-Unternehmens Adivo ein überdurchschnittliches Wachstum sicherstellen.
Seit dem IPO konnte Zoetis jährlich um 3 Prozentpunkte stärker wachsen als der Markt (Zoetis Investorenpräsentation, November 2024, Folie 11)
Tiergesundheit – Ein Milliardenmarkt mit Zukunft?
Tiergesundheit ist ein chancenreicher Wachstumsmarkt, der aufgrund verschiedener Faktoren ein hohes Renditepotenzial für Investoren verspricht. Wir analysieren, welche Trends die Branche so interessant machen.
Das sind die Wachstumstreiber
Im Jahr 2023 lag das Marktvolumen rund um Tiergesundheit bei rund 48 Milliarden US-Dollar. Das Management von Zoetis geht davon aus, dass dieser Markt bis 2033 jährlich um 4 bis 6 Prozent wachsen wird. Dieses Marktwachstum wird durch verschiedene Einflüsse im Bereich der Haus- und Nutztiere getrieben.
Der Markt der Tiergesundheit profitiert von einer Reihe von Wachstumsfaktoren (Zoetis Investorenpräsentation, November 2024, Folie 13)
Im wichtigen Heimtiermarkt USA steigt die Zahl der Haushalte, die Hunde oder Katzen halten, langsam aber stetig an. In den USA werden mittlerweile in 46 Prozent der Haushalte Hunde und in 32 Prozent der Haushalte Katzen gehalten. In Deutschland halten 45 Prozent der Haushalte Heimtiere, wobei Katzen mit 25 Prozent etwas beliebter sind als Hunde mit 21 Prozent. Vor allem in der Generation der Millennials besitzen deutlich über 30 Prozent einen Hund. Dieser Trend ist der Ausdruck einer zunehmend engen und emotionalen Beziehung zwischen Menschen und ihren Haustieren. Deutlich mehr als 80 Prozent der Hunde- und Katzenbesitzer in den USA betrachten ihren Vierbeiner als Familienmitglied. Weltweit sind es laut einer Umfrage von Zoetis sogar 94 Prozent. Diese zunehmende Vermenschlichung der Haustiere führt zu einer hohen Ausgabenbereitschaft für Tiernahrung und Arztkosten. So ist ein überwältigender Teil der Heimtierhalter bereit, alle Kosten für die medizinische Versorgung zu tragen und auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten keine Abstriche bei der Versorgung ihres Haustieres zu machen. Zudem steigt die Lebenserwartung von Haustieren dank besserer medizinischer Versorgung, in den USA beispielsweise von 10,5 auf 11,8 Jahre zwischen 2002 und 2016, in Japan seit den 1980er Jahren um 50 Prozent. Mit zunehmendem Alter der Tiere steigen einerseits die Kosten für die tierärztliche Versorgung und andererseits das Wachstumspotenzial für Zoetis und andere Unternehmen in dieser Branche.
Die gestiegene Lebenserwartung von Haustieren geht mit höheren Ausgaben einher (IDEXX Investorenpräsentation, März 2024, Folie 10)
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