Dank der starken Bedarfs an Kommunikationssoftware gehörte die die TeamViewer Aktie im Corona-Jahr 2020 zu den Gewinnern. Nachdem sich der Aktienkurs zwischenzeitlich fast verdoppelt hatte, ist die Euphorie an der Börse jedoch merklich abgekühlt. Heute ist der Aktienkurs ein ordentliches Stück vom Allzeithoch bei 51 EUR entfernt und sind die Kursgewinne seit dem Börsengang Ende 2019 auf knapp 40 Prozent dahingeschmolzen.
var tsc_prognosis = '';
var timeline_org = ["27.09.2019","04.10.2019","11.10.2019","18.10.2019","25.10.2019","01.11.2019","08.11.2019","15.11.2019","22.11.2019","29.11.2019","06.12.2019","13.12.2019","20.12.2019","27.12.2019","03.01.2020","10.01.2020","17.01.2020","24.01.2020","07.02.2020","14.02.2020","21.02.2020","28.02.2020","06.03.2020","13.03.2020","20.03.2020","27.03.2020","03.04.2020","10.04.2020","17.04.2020","24.04.2020","01.05.2020","08.05.2020","15.05.2020","22.05.2020","29.05.2020","05.06.2020","12.06.2020","19.06.2020","26.06.2020","03.07.2020","10.07.2020","17.07.2020","24.07.2020","31.07.2020","07.08.2020","14.08.2020","21.08.2020","28.08.2020","04.09.2020","11.09.2020","18.09.2020","25.09.2020","02.10.2020","09.10.2020","16.10.2020","23.10.2020","30.10.2020","06.11.2020","13.11.2020","20.11.2020","27.11.2020","04.12.2020","11.12.2020","18.12.2020","25.12.2020","01.01.2021","08.01.2021","15.01.2021","22.01.2021","29.01.2021","05.02.2021","12.02.2021","19.02.2021","26.02.2021","05.03.2021","12.03.2021","19.03.2021","24.03.2021","25.03.2021","26.03.2021","29.03.2021","30.03.2021"]; var data_regular_org = [24.1,24.57,23.2,24.1,22.53,24.21,25.1,26,25.03,25.93,26.28,28.54,30.27,32.65,30.51,31.22,32,32.87,31.6,31.92,30.04,32.15,33.17,26.01,30.47,34.5,38.92,36.75,39.75,41.64,39.6,42.66,42.43,44.7,45.76,43.53,42.53,47.44,47.64,51.48,51.18,48.94,45.82,45.75,43,44.05,45.16,45.28,40.56,40.43,42.53,42.6,41.42,42.86,45.6,40.19,37.8,38.9,39.45,39.52,39.56,39,38.71,43.75,43.85,43.83,42.4,40.33,43,42.71,44.8,45.68,49.13,44.5,42.17,42.32,37.56,36.73,36.15,36.41,36.57,35.64];
var timeline = timeline_org; var data_regular = data_regular_org;
var ctx = document.getElementById('af_ce_lin_2012764086').getContext('2d');
var gradient = ctx.createLinearGradient(0, 0, 0, 400); gradient.addColorStop(0, 'rgba(200,230,250,1)'); gradient.addColorStop(1, 'rgba(250,250,250,0)');
var af_chart = new Chart(ctx, { type: 'line', data: { labels: timeline, datasets: [{ label: 'Kurs in EUR', data: data_regular, borderColor: '#2196f3', backgroundColor: gradient, pointRadius: 0, pointHoverRadius: 2, borderWidth: 1 }] }, options: { responsive: true, maintainAspectRatio: false, legend: {display: false}, title: {display: false}, tooltips: { positon: 'average', bodySpacing: 10, titleMarginBottom: 10, mode: 'index', intersect: false, filter: function (tooltipItem) { if (tooltipItem.value != 'NaN' && tooltipItem.datasetIndex != 2) { return tooltipItem; } } }, scales: { xAxes: [ { gridLines: { display: false } } ], yAxes: [ { ticks: { callback: function(value, index, values) { return value; } }, scaleLabel: { display: true, fontSize: 14, labelString: 'Kurs in EUR' } } ] } } });
var ctx_log = document.getElementById('af_ce_log_2012764086').getContext('2d');
var gradient = ctx_log.createLinearGradient(0, 0, 0, 400); gradient.addColorStop(0, 'rgba(200,230,250,1)'); gradient.addColorStop(1, 'rgba(250,250,250,0)');
var af_chart2 = new Chart(ctx_log, { type: 'line', data: { labels: timeline, datasets: [{ label: 'Kurs in EUR', data: data_regular, borderColor: '#2196f3', backgroundColor: gradient, pointRadius: 0, pointHoverRadius: 2, borderWidth: 1 }] }, options: { responsive: true, maintainAspectRatio: false, legend: {display: false}, title: {display: false}, tooltips: { positon: 'average', bodySpacing: 10, titleMarginBottom: 10, mode: 'index', intersect: false, filter: function (tooltipItem) { if (tooltipItem.value != 'NaN' && tooltipItem.datasetIndex != 2) { return tooltipItem; } } }, scales: { xAxes: [ { gridLines: { display: false } } ], yAxes: [ { type: 'logarithmic', ticks: { callback: function(value, index, values) { return value; } }, scaleLabel: { display: true, fontSize: 14, labelString: 'Kurs in EUR' } } ] } } }); $ = jQuery; $( document ).ready(function() { var af_t = $('#aktienfinder_toggle_chart_2012764086'); af_t.click(function() { $('.af_t_chart2012764086').toggle(); }); });
Ein Grund für die jüngsten Kursverluste im zweistelligen Prozentbereich ist die Ankündigung von TeamViewer, die Trikots des englischen Traditions-Vereins Manchester United fünf Jahre lang für circa 46 Millionen EUR pro Jahr zu sponsern, was immerhin 10 Prozent des derzeitigen jährlichen Umsatzes entspricht. Viele Anleger zweifeln zudem, ob TeamViewer gegen die großen Unternehmen Wettbewerber aus den USA wie Microsoft, Zoom oder Cisco Systems auf Dauer bestehen kann. Als neugierigen Analysten nutzen wir daher die jüngsten Turbulenzen der Teamviewer Aktie, um einen detaillierten Blick auf das Unternehmen zu werfen. Außerdem prüfen wir, ob die jüngsten Kursverluste eine günstige Einstiegsmöglichkeit bieten oder du lieber die Finger von TeamViewer lassen solltest.
Das Geschäftsmodell: So verdient TeamViewer Geld
TeamViewer wurde 2005 gegründet, wobei das Geschäftsmodell des Unternehmens weit über Video-Konferenzen oder einfache Remote-Funktionen hinausgeht. Im Grunde genommen bietet das Unternehmen eine cloudbasierte Plattform, die vielseitige Kommunikationsdienstleistungen zwischen Menschen und Mensch und Maschine anbietet.
Teamviewer Aktie | |
Logo | |
Land | Deutschland |
Branche | Technologie |
Isin | DE000A2YN900 |
Marktkapitalisierung | 7,3 Milliarden € |
Aktienkurs | 36,06 € |
Dividendenrendite | – |
Stabilität Dividende | – |
Stabilität Cash-Flow | 0,95 von max. 1,0 |
Bei der Software gibt es im Vergleich zu Microsoft Teams, Zoom oder Cisco Webex signifikante Unterschiede. Denn bei TeamViewer geht in erster Linie um Industrie 4.0 und Internet of Things (IoT). Welche Unterschiede und Details das genau sind, zeigt sich bei den unterschiedlichen Funktionen von TeamViewer, die wir uns nun vertieft anschauen.
TeamViewer als Basis des Geschäftsmodells
Ausgangspunkt des Geschäftsmodells von TeamViewer ist der gleichnamige Service, der eine verschlüsselte Verbindung zwischen verschiedenen Betriebssystemen (macOS, iOS, Windows, Android, Linux, Chrome, BlackBerry) und Gerätetypen ermöglicht. Solche Verbindungen ermöglichen Funktionen wie das Teilen von Bildschirmen (Screensharing), den Fernzugriff auf andere Geräte (Remote-Steuerung), Dateitransfers und die Möglichkeit, virtuelle Meetings mit anderen Personen abzuhalten.
Die Basisplattform von Teamviewer ist in vielen andere IT-Lösungen integriert, z.B. in Microsoft Teams. Zwar bietet Microsoft Teams ebenfalls eine Remotelösung an, die Variante von TeamViewer ist der von Microsoft jedoch überlegen, da sie Remote Desktop Client netzwerkübergreifend eingesetzt werden kann. Nachfolgend findest du eine Übersicht wichtiger Geschäftspartner, die TeamViewer in ihre eigenen Softwareangebote integriert haben:
TeamViewer Tensor
Noch spannender wird es, sobald wir den Blick auf andere Geschäftsbereiche richten, die den Basisfunktionen von TeamViewer weitere Funktionen hinzufügen. Einen solchen Mehrwert liefert das Produkt TeamViewer Tensor, das sich an Großunternehmen richtet. Trotz der dort vorherrschenden komplexen Strukturen soll Tensor den dortigen Mitarbeitern ihre Arbeit per Fernzugriff ermöglichen. Das umfasst nicht nur die Verbindung von einzelnen Geräten (wie traditionelle PCs, Laptops, Handys oder iPads) miteinander, sondern das gesamte unternehmensinterne IT-Management (Updates, Patches all dieser Geräte etc.) und den Kontakt mit Geschäftspartnern oder Kunden.
Laut TeamViewer bietet die Plattform mit ihren derzeit 2,5 Milliarden verbundenen Geräten die weltweit größte Infrastruktur solcher Verbindungen. Ein weiterer wesentlicher in TeamViewer Tensor eingebundener Service ist TeamViewer IoT. Tensor erlaubt nämlich nicht nur die Einbindung klassischer Bürogeräte in das TeamViewer Netzwerk, sondern alle Arten von technischen Gegenständen. Das können digitale Anzeige-Tafeln, Kühlschränke sowie ganze Industrieanlagen mit all ihren Geräten und technischen Einrichtungen sein.
Kurzum: Auf jedes Gerät mit Internetanbindung ermöglicht TeamViewer den Zugriff. Die sich hier entfaltenden Einsatzmöglichkeiten sind äußerst vielseitig, denn neben der Steuerung dieser Geräte wird damit die Überwachung und Wartung per Fernzugriff möglich. Gerade für große Unternehmen mit einem hohen Automatisierungsgrad (Gigafabriken, Solarparks, Windanlagen, Wasserkraftwerke) eröffnen sich damit Möglichkeiten, die eigene Produktion zentral von einem Ort überwachen und steuern zu können, ohne ausgebildetes Personal unmittelbar vor Ort halten zu müssen.
Augmented Reality Lösungen
Ein ebenso zukunftsträchtiger Bereich sind die Augmented Reality Lösungen (d.h. der physischen Wirklichkeit werden virtuelle Elemente hinzugefügt), die ebenfalls in TeamViewer Tensor enthalten sind. Die zwei wesentlichen Produkte sind TeamViewer Frontline und TeamViewer Pilot. TeamViewer Pilot fügt den einfachen TeamViewer-Lösungen die Funktion hinzu, dass bei einem Kamera-Stream ein Anwender auf dem Bildschirm des aufnehmenden Anwenders per Fernzugriff virtuelle Elemente wie beispielsweise Markierungen, Zeichnungen ooder Beschreibungen, etc. hinzufügen kann.
Der klassische Anwendungsfall ist der vor Ort filmende Angestellte in einer Industrieanlage. Ein Techniker kann mittels TeamViewer nicht nur den Kamera-Stream sehen, sondern per Fernzugriff Anweisungen geben, die dem Angestellten bei der Lösung technischer Probleme helfen.
Ein weiterer Service im Augmented Reality-Bereich ist TeamViewer Frontline, der ebenfalls in Tensor eingebunden ist. Frontline geht auf die Übernahme der Ubimax GmbH zurück, die Softwarelösungen für Wearables wie Smart Glasses/Datenbrillen für Facharbeiter in der Industrie anbietet. Diese Lösungen können in Lagerverwaltungssystemen integriert werden, wo zum Einsatz kommende Smart Glasses beispielsweise den genauen Produktstandort anzeigen. Das folgende Video (von TeamViewer) zeigt weitere mögliche Einsatzmöglichkeiten:
Die Zukunftsaussichten für TeamViewer
Aus meiner Sicht ist das Zukunftspotential von TeamViewer herausragend. So adressiert das Unternehmen Märkte im Bereich der vernetzten Industrie 4.0 und IoT, die entweder gerade erst entstehen oder aber zum Beispiel durch die Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G vor dem nächsten Wachstumszyklus stehen (z.B. die Digitalisierung der Agrarindustrie). Solche Phasen eröffnen enorme Chancen für Pionier-Unternehmen.
Ein weiterer Grund für meinen Optimismus ist die Produkttiefe, mit der sich TeamViewer aufstellt und die bestehenden Konnektivität-Lösungen der Konkurrenz übertrifft. TeamViewer versucht entlang der gesamten Wertschöpfungskette den Kunden ihre Arbeitsprozesse zu erleichtern, was das Angebot von Teamviewer besonders für große und komplexe Unternehmen interessant macht.
Wenn TeamViewers Strategie aufgeht, würde das aufgrund hoher Wechselkosten und der einfachen Skalierbarkeit der eigenen softwarebasierten Produkte einen tiefen Burggraben bedeuten. Bisher ist das Unternehmen auf einem guten Weg und erweitert seine Geschäftsbereiche mit immer weiteren komplementären Funktionen. Neben der erwähnten Ubimax-Übernahme ist das jüngst übernommene US-Unternehmen Upskill im Bereich Augmented Reality erwähnenswert, welches wie Ubimax Softwarelösungen für Smart-Wearables anbietet und gleichzeitig namhafte US-amerikanische Kunden wie Boeing und Merck mit an Board bringt.
Mit dem österreichischen Unternehmen Xaleon hat TeamViewer darüber hinaus Kompetenz im Bereich Customer-Engagement erworben. Xaleon bietet eine Software-Lösung an, die es Unternehmen ermöglicht, mit Kunden per Live- und Videochat zu interagieren und datenschutzkonform rechtskräftig per elektronischer Unterschrift Verträge abzuschließen. TeamViewer hatte Xaleon schon vor der Übernahme in sein Produkt Tensor integriert, sich dann aufgrund der äußerst positiven Rückmeldungen entschlossen, Xaleon zu übernehmen, um die bestehenden Funktionalitäten auszubauen.
Dass das Angebot von TeamViewer den Nerv der Kunden trifft, zeigt sich an der Net Retention Rate, die 2019 und 2020 bei über 100 Prozent lag. Die Net Retention Rate ist eine Kennzahl, die aussagt, ob die Umsätze mit der bestehenden Kundschaft durch Erweiterung der Geschäftsbeziehung in Summe steigt oder aufgrund von Kündigungen sinkt.
Welche Risiken lauern für TeamViewer Aktionäre?
Das Zukunftspotential ist für TeamViewer aufgrund der unzähligen Anwendungsmöglichkeiten riesig. Gleichzeitig lauern jedoch auch Risiken. So muss TeamViewer weiterhin mit einem maßgeschneiderten Angebot auf die richtigen Trends in unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft setzen, denn je nach Industriebranche bestehen unterschiedliche Kundenwünsche und Anforderungen. So ist die Wartung einzelner Geräte in einem Wasserkraftwerk per Fernzugriff wesentlich sensibler als die Wartung eines Mähdreschers. Beides sind aber Märkte, die TeamViewer adressiert. Ebenso muss die für Warenlager eingesetzte Software für Smart Glasses im Bereich der Luftfahrt anderen Anforderungen genügen als im Bereich der Pharmazie.
Daneben ist TeamViewer mit einem Jahresumsatz von unter 500 Millionen EUR relativ klein und im für die Digitalisierung so wichtigen asiatischen Markt kaum vertreten.
Insofern besteht das Risiko, dass Giganten wie Microsoft, Cisco Systems, Amazon, Huawei, Tencent oder Siemens mit ihrer riesigen Kundenbasis beginnen, eigene Softwarelösungen zu entwickeln oder die bereits bestehenden Anwendungen ausbauen. Das Management von TeamViewer hat sich daher für die nächsten Jahre drei Ziele gesetzt: Erweiterung der Anwendungsfälle, Erweiterung der Kundensegmente und geographische Expansion. Gelingt dies, wird TeamViewer im Sinne des „the winner takes it all“-Prinzips selbst zu einem globalen Big Player, was sich in der Aktienkursentwicklung widerspiegeln dürfte. Die Möglichkeit des Scheiterns deutet hingegen auf die spekulative Natur eines Investments in die Teamviewer Aktie hin.
TeamViewer wächst mit Tempo
TeamViewer stellt die Basisfunktionen seiner Plattform privaten Kunden unentgeltlich zur Verfügung, so dass der Umsatz hauptsächlich von gewerblichen Kunden stammt. Hier änderte das Unternehmen 2018 das Geschäftsmodell von einem Lizenz- zu einem Abonnementmodell. Hier solltest du eine Besonderheit kennen: Da die Umsatzangaben immer noch Erlöse aus den unbegrenzten Lizenzmodellen enthalten, weichen bei TeamViewer in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 die Umsatzangaben von den sogenannten Billings ab. Billings umfassen den Wert (netto) von Dienstleistungen oder Produkten, die einem Kunden in Rechnung gestellt wurden. Wir gehen nachfolgend auf beide Kennzahlen ein, die sich im Wesentlichen aber nur geringfügig unterscheiden.
Das Umsatzwachstum konnte sich in den letzten Jahren sehen lassen. So verfünffachte sich der Umsatz von unter 91 Millionen EUR im Jahr 2016 auf zuletzt 455 Millionen EUR.
Dasselbe gilt für die Billings, die im Jahr 2020 um starke 44,4 Prozent auf 460 Millionen EUR zulegten. Besonders das Geschäft mit den Großkunden war herausragend. TeamViewer scheint dementsprechend auf einem guten Weg zu sein, die besonders lukrativen Deals an Land zu ziehen.
Für 2021 strebt TeamViewer einen Anstieg der Billings auf 585 bis 605 Millionen EUR an. 2023 will TeamViewer dann das ehrgeizige Ziel von eine Milliarde EUR Billings erreichen, was auf Basis der 2020-Zahlen einer Verdoppelung binnen drei Jahren entspricht. Das Management hat kürzlich betont, dass es dieses Ziel für sehr realistisch hält und selbst danach jährlich über 30 Prozent wachsen will.
Wie profitabel ist TeamViewer?
Anders als viele andere gehypte Wachstumswerte im Tech-Sektor ist TeamViewer seit einigen Jahren hochprofitabel. So soll der bereinigte Gewinn von 0,52 EUR pro Aktie im Jahr 2019 und 0,77 EUR im Jahr 2020 im aktuellen Geschäftsjahr auf 0,87 EUR steigen und nach Meinung von Analysten 2024 bereits bei 2,07 EUR liegen. Verantwortlich für die Gewinne sind die sehr hohen Margen. Hohe Margen sind bei Software-Unternehmen zwar nicht unüblich, allerdings fallen diese bei TeamViewer besonders hoch aus. So beträgt die Brutto-Marge bei TeamViewer 85 Prozent, während diese bei Zoom lediglich bei 65 Prozent liegt. Auch Salesforce und Microsoft bleiben mit einer Brutto-Marge von 68 Prozent deutlich hinter Teamviewer zurück.
Die Cash-Flow-Entwicklung von TeamViewer ist ebenfalls beeindruckend. Betrug der operative Cash Flow im Jahr 2016 noch 0,22 EUR pro Aktie, soll dieser 2021 bereits bei 1,17 EUR und 2024 sogar auf 2,24 EUR steigen, was im Vergleich zu 2016 einer Verzehnfachung entspricht.
Ist die Verschuldung von TeamViewer ein Problem?
Bevor der Börsengang von TeamViewer im Spätjahr 2019 erfolgte, lag die Schuldenquote, basierend auf allen zinstragenden Schulden, bei besorgniserregenden 83 Prozent. Der Börsengang drückte diese auf 60 Prozent. Dank hoher Margen wird zudem so viel Geld verdient, dass die Schuldenquote weiter auf mittlerweile 47 Prozent gesunken ist. Parallel zur Entschuldung gelang es dem Management, die Eigenkapitalquote von 10 Prozent im Jahr 2019 auf 23 Prozent Stand 2020 mehr als zu verdoppeln. Angesichts der hohen Tilgungskraft von 170 Millionen EUR (grüne Fläche in der Grafik) sehe ich TeamViewer für die weitere Entschuldung auf gutem Wege.
Auffällig ist der hohe Goodwill, der über die Hälfte aller Vermögenswerte bildet. Für Software-Unternehmen, die über keine Produktionsanlagen oder ähnliches verfügen, sind solche Verhältnisse zwar nicht notwendigerweise der Standard, allerdings auch nicht unüblich. Ähnlich hohe immaterielle Vermögenswerte findest du beispielsweise auch bei Salesforce, Oracle oder SAP. Gleichwohl besteht die Gefahr hoher Abschreibungen, die sich nachteilig auf den bilanzierten Gewinn auswirken könnten.
Ist die TeamViewer Aktie fair bewertet?
Bei jungen Unternehmen wie TeamViewer ist die Bestimmung des fairen Werts aufgrund fehlender Historie nicht so einfach. Da die TeamViewer Aktie jedoch volatil ist und keine Rendite aus Dividende erwirtschaftet, ist es für Anleger jedoch besonders wichtig zu wissen, welchen inneren Wert sie für den Preis einer Aktie erhalten. Aktuell wird die TeamViewer Aktie mit einem bereinigten KGV von 46 und einem Kurs Umsatz Verhältnis (KUV) von 16 bewertet. Beides deutet trotz der jüngsten Kursverluste auf eine Überbewertung hin.
Mit Hilfe der Dynamischen Aktienbewertung des Aktienfinders können wir aber schauen, wie sich der faire Wert auf Basis der zu erwartenden Gewinne und Cash Flows in Zukunft entwickeln könnte. Für die Berechnung des fairen Wertes habe ich jeweils für den bereinigten und bilanzierten Gewinn sowie für den Cash Flow einen Multiplikator von 25 gewählt, was angesichts des erwarteten Gewinnwachstum und den aktuellen Bewertungen im Tech-Sektor äußerst konservativ ist. Aber selbst bei dieser eher strengen Betrachtung wird die TeamViewer Aktie auf Basis des bereinigten Gewinnes und des Cash Flows im Jahr 2023 in den fairen Wert hineinwachsen. Für 2024 ergibt sich sogar ein Aufwärtspotential von über 35 Prozent, was in etwa dem prognostizierten Wachstum von TeamViewer entspricht. Dementsprechend stufe ich die TeamViewer Aktie nach den jüngsten Kursverlusten als fair bewertet ein.
Wie bedeutet der Manchester United-Deal?
Zuletzt hat TeamViewer mit der Ankündigung Aufsehen erregt, den Fußballklub Manchester United für circa 46 Millionen EUR pro Jahr zu sponsern. Damit steckt TeamViewer 10 Prozent seines derzeitigen Jahresumsatzes in ein einzelnes Marketing-Projekt. Das schockierte viele Anleger ebenso wie die Ankündigung im selben Atemzug, dass die EBITDA Marge für das laufende Jahr 2021 von rund 56 Prozent auf 49-51 Prozent sinken solle.
Der Manchester United Deal ist auf den ersten Blick ungewöhnlich und erinnert an die Coups eines Elon Musks. Sicherlich passt er strategisch zur Zielsetzung von TeamViewer, denn der gerade im asiatischen Markt beliebte Fußballklub wird die Strahlkraft des Unternehmens erhöhen und eventuell beim Ausbau der 2018 gegründeten Standorte in Indien, China, Japan und Singapur helfen. Auch könnte es TeamViewer so gelingen, junge IT-Talente auf sich aufmerksam zu machen. Wie das Management in einer Pressekonferenz mitteilte, sieht es das Sponsoring als eine Möglichkeit, nach 2023 jährlich mehr als 30 Prozent zu wachsen. Dementsprechend wird sich die hohe Summe gemessen am Umsatz im Verlauf der nächsten Jahre relativeren. Ob das Projekt den gewünschten Erfolg hat, wird die Zukunft zeigen. Einen Abschlag des Börsenwertes von über 10 Prozent nur wegen dieser Vereinbarung halte ich angesichts der grundsätzlich hervorragenden Aussichten jedoch für übertrieben.
Fazit: TeamViewer Aktie – für mutige Anleger ein Kauf
Die TeamViewer Aktie ist und bleibt vorerst ein eher spekulativer Wert, bei dem sich Anleger der Gefahr einer stark volatilen Preisentwicklung bewusst sein müssen. Investoren setzen darauf, dass TeamViewer für die Megamärkte Industrie 4.0 und IoT unverzichtbare Lösungen anbieten wird. Das bisherige Wachstum sowie die sinnvollen Übernahmen untermauern diese Investmentthese. Mutige Anleger, die an den Erfolg des Unternehmens glauben und einen langen Atem mitbringen, bekommen die TeamViewer Aktie nach den jüngsten Kursrückgängen aus meiner Sicht auf dem Silbertablett präsentiert.
Egal ob du eher auf solide Dividendenaktien oder potentielle Kursraketen setzt. Im beliebtesten Aktienfinder Deutschlands kannst du all diese Unternehmen auf einfache Art und Weise auf Renditepotential und Risiken analysieren.
The post TeamViewer Aktie – Champions League für dein Depot appeared first on Aktienfinder.Net blog.