Do. Nov 14th, 2024

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Eine Strategie zu haben ist unserer Meinung nach Voraussetzung für nachhaltigen, planbaren Erfolg. Keine Strategie ist vom Grundsatz her besser als eine andere, es kommt vielmehr auf die eigenen Ziele, Fähigkeiten und Risikotoleranz an. Der Erfolg hängt dann in aller Regel insbesondere davon ab, wie gut die Ausführung der jeweiligen Strategie gelingt und ob man sie durchhält. Im Beitrag Dividenden-nothing else matters? – hatten wir dazu schon einmal unseren Ansatz dargelegt.
Die Dividendenstrategie erscheint dabei auf den ersten Blick relativ leicht durchzuführen und wir schätzen ihre Vorteile (z.B. Planbarkeit, Flexibilität bei Verwendung der Erträge sowie direkte Verfügbarkeit). Allerdings hat auch die Dividendenstrategie ihre Herausforderungen und es schadet nicht, sich ab und an wieder vor Augen zu führen, worauf es ankommt.
Wir haben in den letzten ca. 7 Jahren mit dieser Strategie viele Erfahrungen gesammelt und natürlich auch einige kleinere & größere Fehler gemacht und „Lehrgeld“ gezahlt. Uns weiter zu verbessern gehört jedenfalls zu den Punkten auf der „To-Do“ Liste für 2021. Unser International Income Portfolio ist ebenfalls weit davon entfernt „fertig“ oder „perfekt“ zu sein. Die bisher erreichten Erfolge lassen uns aber positiv in die Zukunft blicken und bestätigen uns, dass wir für unsere Ziele auf dem richtigen Weg sind.
Die folgenden Punkte halten wir bei einer Income-Strategie für wichtig und sie haben auch zu unseren Ergebnissen beigetragen.

1) Fokus

Die passende Strategie zu finden hängt auch davon ab, welche Ziele man mit seinen Investments verfolgt. Die Lebensphase, in der man sich befindet spielt dabei sicherlich auch eine nicht unerhebliche Rolle. Wenn man sich für eine Strategie entschieden hat, ist es unserer Ansicht nach am erfolgsversprechendsten diese mit ganzer Energie zu verfolgen und den Fokus darauf zu setzen. Wenn man überall „mitmischen“ will, läuft man schnell Gefahr sich zu verzetteln und evtl. den Überblick zu verlieren. Sich auf eine Sache (Strategie) zu fokussieren erhöht die Chance von überdurchschnittlichen Ergebnissen, da man sich u.a. dann häufig auch „tiefer“ damit beschäftigt und mehr Kenntnisse erwirbt. – „Know your circle of competence and stick within it“ (Warren Buffett).

2) Investiere so früh wie möglich

Bei einer Income-Strategie zahlt es sich in der Regel aus, wenn man das verfügbare Kapital so früh wie möglich investiert – also „zur Arbeit schickt“, damit Erträge generiert werden können. Das Sprichwort „time in the market beats timing the market“ ist dafür eine gute Metapher und bringt es auf den Punkt. Den Markt perfekt zu timen und die Entwicklung bzw. die Launen von Mr. Market vorherzusehen ist sehr schwierig, hängt auch mit Glück zusammen und gelingt eher Wenigen.
Der wichtigste Aspekt ist natürlich der Zinses-Zins Effekt, welcher erst über einen längeren Zeitraum seine ganze Kraft entfalten kann. Je früher man in Vermögenswerte investiert, die regelmäßige Erträge generieren, desto besser. „Geld macht Geld, das noch mehr Geld macht“. Aus dem Grund haben wir uns angewöhnt, das neu verfügbare Kapital Monat für Monat zu investieren. So früh wie möglich zu investieren bedeutet dabei aber nicht, dass man auf eine Cash-Reserve verzichtet und zu jeder Zeit voll investiert ist. Eine Cashreserve kann sich in Crash- oder Korrekturphasen als sehr nützlich erweisen.

3) Kein Unterschätzen der Börsenpsychologie

Es gibt eine Vielzahl von Aspekten die man im Rahmen der Börsenpsychologie betrachten kann und wir möchten an dieser Stelle nicht im Detail tief einsteigen, sondern eher das Bewusstsein dafür wecken. Denn wenn man sich darüber im Klaren ist, dass man nicht der „emotionslose“, perfekte Investor ist, hat man schon einen wesentlichen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
Sich als Investor nicht zu überschätzen, sich immer wieder zu hinterfragen und auch Fehler ehrlich einzugestehen, ist Gold wert. Den Satz von Mark Cuban „everybody is a genius in a bull market“ haben wir schon öfter zitiert, aber er hat nichts an Aktualität verloren, wenn man sich die über 10 Jahre andauernden, mehr oder weniger kontinuierlichen Kurssteigerungen an den Märkten vor Augen führt. „Never stop learning“ ist ein Grundsatz, den wir für wichtig erachten und versuchen umzusetzen.

4) Dividendenrendite nicht um jeden Preis

Im Amerikanischen heisst es „don’t chase yield“ und es trifft den Kern. Als Income Investor hat man natürlich die Dividendenrendite im Blick nach dem Motto „je höher desto besser“. Es zahlt sich aber oft nicht aus, wenn man bei der Auswahl der Werte für das Portfolio nur oder zu aller erst nach der Dividendenrendite schaut, bzw. sich von der Gier nach Rendite verleiten lässt. Zu oft sind die extrem hohen Dividendenrenditen nicht nachhaltig, mit der Folge von Kürzungen, Streichungen und Kurseinbrüchen. Unserer Ansicht sollte man insbesondere einem soliden, zukunftsfähigen Geschäftsmodell einen hohen Stellenwert bei der Auswahl der Unternehmen beimessen. Wichtige andere Kennzahlen für Dividenden-Investoren sind u.a. die Dividendenhistorie, die Dividendenwachstumsrate und die Pay-Out Ratio (neben den anderen allgemeinen Unternehmenszahlen natürlich…).

5) Keine Angst vor HighYield Werten

Auf den ersten Blick mag dies wie ein Widerspruch zu Punkt 4) klingen, aber wir denken, dass es differenziert zu betrachten ist. Wenn man sich auf eine Income Strategie fokussiert hat, macht es unserer Ansicht nach wenig Sinn, sein Portfolio ausschließlich mit ultra defensiven Dividendenwerten aufzubauen, welche oft nur eine Rendite zwischen 1%-3% aufweisen. Dies gilt auch für Werte mit sehr niedriger Startdividendenrendite und hoher Dividendenwachstumsrate. Grundsätzlich ist es nicht garantiert, dass diese Unternehmen die hohen Dividendenwachstumsraten über einen langen Zeitraum durchhalten und selbst wenn, dauert es Jahre / bzw. Jahrzehnte bis man durch das Dividendenwachstum auf eine signifikante Yield on Cost kommt.
Natürlich ist es bei HighYield Werten ganz besonders wichtig sorgfältig zu prüfen, ob die Ausschüttungen nachhaltig sind, aber es hat sich z.B. in der Krise auch gezeigt, dass solide HighYield Werte ihre Dividende nicht gesenkt haben.
Hinzu kommt, dass durch besondere Ereignisse auch die Dividenden von vermeintlichen Dividenden Garanten in Gefahr geraten können. Als Beispiele seien u.a. nur Royal Dutch Shell, BP, Walt Disney, Bayer oder AT&T genannt.
HighYield heißt oft auch höheres Risiko, aber wenn insgesamt das Chance/Risiko Verhältnis positiv ist, haben sie einen Platz in einem Income Portfolio.

6) Diversifikation

Sinnvolle Diversifikation ist unserer Ansicht nach einer der Schlüssel beim Aufbau eines stabilen, erfolgreichen Income Portfolios. Der Cashflow sollte von mehreren „Schultern“ getragen werden, damit ein im Laufe der Zeit unvermeidlicher Ausfall an der ein oder anderen Stelle keine größeren Probleme bereitet. Das heißt natürlich nicht, dass man in einer Art „Sammelleidenschaft“ wahllos hunderte von Aktien in sein Portfolio aufnehmen sollte. Die Anzahl der Werte für ein Portfolio hängt dabei sicherlich von der Größe des Wertpapierdepots und den individuellen Vorlieben ab. Diversifikation über verschiedene Branchen, Länder und Währungen halten wir allerdings für wichtig. Darüber hinaus ist eine Balance im Portfolio aus Werten mit hoher Dividendenwachstumsrate (bspw. TXN, AVGO), Dividenden blue chip Garanten (bspw. JNJ, PEP), Dividenden blue chips mit Rendite zwischen 4-5% (bspw. Realty Income, Allianz) und HighYield Werten (bspw. ARCC, OHI) aus unserer Sicht sinnvoll.

7) Ruhe bewahren

In der sich gefühlt immer schneller drehenden (Investment)-Welt hilft es ungemein, wenn man die Ruhe bewahrt, solide Unternehmen ihre Arbeit machen lässt und Dividenden kassiert. Sich von den kurzfristigen Börsenschwankungen und irrationalen Launen von Mr. Market anstecken zu lassen und in Hektik oder Panik zu verfallen führt meist zu unüberlegten Handlungen. Das Zitat „Hin und her, macht Taschen leer“ (Warren Buffett) hat definitiv seine Berechtigung.
Buy and hold bedeutet aus unserer Sicht aber nicht „blindes“ Festhalten an Unternehmen in alle Ewigkeit. Wenn sich fundamentale Änderungen ergeben wozu wir insbesondere die Dividendenpolitik und das Geschäftsmodell des Unternehmens zählen, dann sollte man auch entschlossen handeln.

-Buy and Hold usually wins-

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Vielen Dank für den Besuch bei Dividende-um-Dividende!

Hinweis

Die vorgenannten Ausführungen stellen ausdrücklich keine! Kauf/Verkaufsempfehlung dar. Sie spiegeln lediglich unsere Meinung wider und sollen zur Anregung eigener Recherche dienen.

-keine Anlageberatung – 

Investments sind immer auch individuell zu betrachten und nicht jedes Investment passt zum Risikoprofil jeder Person.

Ich / wir sind in Johnson&Johnson, PepsiCo, Texas Instruments, Broadcom, Allianz Realty Income, Ares Capital und Omega Healthcare Investors  investiert.

Der Beitrag wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Zahlen/Daten kann allerdings nicht übernommen werden.