Unternehmensprofil
Pfizer Inc. (PFE) ist ein bereits 1849 gegründetes und weltweit tätiges Bio-Pharma Unternehmen mit Sitz in NewYork City / USA. Pfizer gehört dabei zu den größten Unternehmen der Branche, wie auch die Marktkapitalisierung von 217 Mrd. USD aufzeigt. Ende 2020 hatte Pfizer seine Sparte für Generika und Biosimilars ausgegliedert und in einem Zusammenschluss mit dem Unternehmen Mylan N.V. unter dem Namen Viatris als eigenständige Aktie an die Börse gebracht. Bereits im Jahr 2019 hatte Pfizer das Consumer Healthcare Geschäft in einem Joint Venture mit GlaxoSmithKline gebündelt, an dem Pfizer 32% der Anteile hält.
Pfizer hat damit seinen Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit auf die Entwicklung und dem Vertrieb von Produktion verschreibungspflichtiger Medikamente ausgerichtet. Das Unternehmen ist in den verschiedensten Therapiegebieten tätig, wozu in erster Linie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma und der Schmerz-Bereich, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, HIV-Erkrankungen, urogenitale Erkrankungen, Atemwegsbeschwerden, Augen- und Stoffwechselleiden sowie Krebserkrankungen zählen.
Zahlen und Chart
Stand: 20.06.2021
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von MarketScreener.com
Income Investor Focus
Als Income Investor gilt der erste Blick grundsätzlich den Dividenden-Kennzahlen des Unternehmens, bei denen Pfizer insgesamt solide Werte aufweisen kann. Die Dividende wurde in den vergangenen 11 Jahren kontinuierlich erhöht, lediglich in den Jahren 2009/2010 kam es zu Dividendenkürzungen. Davor gab es seit 1999 ebenfalls eine Phase von 10 Jahren mit stetigen Dividendensteigerungen. Die Dividendenwachstumsrate im 5-Jahreszeitraum liegt bei 5,83%, einem durchaus guten Wert für ein blue-chip, insbesondere wenn man die signifikante Start-Dividedenrendite von aktuell 4,02% einbezieht. Die Pay-Out Ratio weist mit 41,74% eine hohe Sicherheitsmarge und viel Spielraum für weitere Dividenden-Erhöhungen auf. Wir gehen jedenfalls davon aus, dass Pfizer in den nächsten Jahren die Serie von Dividendenerhöhungen weiter fortsetzt, zumal auch das Management sich mit Aussagen im jüngsten Quartalsbericht den „Shareholder returns“ verpflichtet sieht.
Eine auf langfristig, kontinuierlich steigende Ausschüttungen ausgerichtete Dividendenpolitik setzt ein stabiles Geschäftsmodell voraus, was bei Pfizer, einem der weltweit größten Pharma Unternehmen grundsätzlich gegeben ist, zumal dieser Sektor relativ Konjunktur unabhängig ist und auch vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft hat. Bei den aktuellen Zahlen zum 1. Quartal 2021 konnte Pfizer nach dem Umbau des Unternehmens auf jeden Fall überzeugen.
Quelle: Pfizer Investor Presentation
Der starke Umsatzanstieg von 42% ist zu großen Teilen dem Impfstoff BNT162b2 gegen COVID 19 zu verdanken, den Pfizer zusammen mit dem deutschen Partner BioNTech weltweit vertreibt und durch den Pfizer viel positive Aufmerksamkeit erfahren hat. Aber auch wenn man den Beitrag des Impfstoffes zu Umsatz und Gewinn herausrechnet, kann das Unternehmen Zuwächse aufweisen. Die nachfolge Gegenüberstellung zeigt dies auf.
Quelle: Pfizer Investor Presentation
Die wichtigste Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist die Frage, ob dieser für 2021 prognostizierte massive Umsatzanstieg durch den Impfstoff (erwarteter Beitrag von 26 Mrd. USD zum Jahresergebnis) nur ein einmaliges Ereignis darstellt und welche Auswirkungen dies hat.
So wie sich die Lage der Pandemie aktuell darstellt, ist davon auszugehen, dass die Impfkampagne nicht im Jahr 2021 abgeschlossen ist, sondern es weiterer Auffrischungen bedarf (Stichwort Mutationen) und die Möglichkeit von jährlichen, notwendigen Impfungen besteht. Wenn man sich die herausragende Wirksamkeit des Pfizer/BioNTech Impfstoffs -auch im Vergleich zu einigen anderen Impfstoffen ansieht- ist unserer Ansicht nach davon auszugehen, dass Pfizer über das Jahr 2021 hinaus eine bedeutende Rolle bei den Impfstoffen und Arzneimitteln gegen COVID 19 spielen wird. Die Forschungsbemühungen des Unternehmens in diesem Bereich (Stichwort: Medikament in Tablettenform), deuten ebenfalls darauf hin. Zwar kann man nicht davon ausgehen, dass die Umsätze durch den Impfstoff auf dem extrem hohen Niveau von 2021 bleiben, da auch neue Impfstoffe anderer Hersteller wie bspw. Novavax auf den Markt kommen werden, aber ein Beitrag zum Gesamtumsatz ist über 2021 hinaus jedenfalls zu erwarten. Hinzu kommt, dass Pfizer die Möglichkeit hat, mit diesen Milliarden Einnahmen die Forschung auszubauen und die Pipeline für künftige Medikamente zu stärken. Die neuartige mRNA Technologie eröffnet dabei evtl. auch Chancen über den Impfstoff-Bereich hinaus.
Die Bilanz und der folgende Ausblick von Pfizer zeichnen jedenfalls ein positives Bild.
Obwohl Pfizer in „allen“ Schlagzeilen ist und gute Ergebnisse vorgelegt hat, ist der Kurs in den letzten 12 Monaten mit 16,76% eher nur moderat gestiegen. Ein KGV von 10,39 und eine Dividendenrendite, die im historischen Vergleich der letzten 11 Jahre über dem Durchschnitt liegt, weisen jedenfalls nicht auf eine Überbewertung hin.
Risiken
Für Pfizer gelten natürlich auch die grundsätzlich bestehenden Risiken bei Pharmaunternehmen. Dies sind in erster Linie mögliche, kostspielige Fehlschläge bei der Entwicklung von neuen Medikamenten. Insbesondere wenn sehr erfolgsversprechende Medikamente in späten klinischen Phasen doch nicht die erhofften Ergebnisse liefern, müssen teilweise Abschreibungen in Milliardenhöhe verkraftet werden. Ein weiterer Risikofaktor sind bspw. regulatorische Eingriffe bei der Preisgestaltung und beim Patentschutz durch die jeweiligen Regierungen. Darüber hinaus müssen Pharma Unternehmen für auslaufendem Patentschutz bei ihren Medikamenten adäquate Lösungen finden. Bei Pfizer läuft speziell von 2025-2028 der Patentschutz von 6 Medikamenten aus, die zusammen einen Umsatz von 20,8 Mrd. USD im Jahr 2020 erzielt haben. Dies sollte man auf jeden Fall im Blick haben. Wir gehen allerdings davon aus, dass Pfizer dies mit seiner starken Pipeline von 100 Medikamenten, von denen sich bereits 32 in der klinischen Phase 3 befinden, kompensieren kann.
Fazit
In der Gesamtschau ist Pfizer aus unserer Sicht ein Dividendenwert mit attraktivem Chance/Risiko Verhältnis, insbesondere für langfristig orientierte Income Investoren. Eine Dividendenrendite von 4,02% bei gleichzeitig niedriger Pay-Out Ratio und solider Dividendenwachstumsrate machen Pfizer zu einer interessanten Aktie im Pharma Sektor. Der aktuelle Hype und die hohen Umsätze im Zusammenhang mit dem COVID 19 Impfstoff werden höchstwahrscheinlich nicht in gleichem Maße über viele Jahre anhalten, aber es ist zu erwarten, dass Pfizer noch länger als 2021-2022 davon profitiert und zudem die Möglichkeit hat diese Milliarden für zukünftige Forschungsprojekte oder auch Übernahmen etc. quasi als „Booster“ sinnvoll einzusetzen. Die Risiken im Pharmasektor sollte man im Auge behalten, wobei wir glauben, dass Pfizer als eines der größten Unternehmen der Branche gut aufgestellt ist, diesen zu begegnen. Pfizer befindet sich derzeit noch nicht in unserem Portfolio, ist aber auf der Watchlist und wir können uns einen Kauf auf jeden Fall vorstellen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Vielen Dank für den Besuch bei Dividende-um-Dividende!
Hinweis
Die vorgenannten Ausführungen stellen ausdrücklich keine! Kauf/Verkaufsempfehlung dar. Sie spiegeln lediglich unsere Meinung wider und sollen zur Anregung eigener Recherche dienen.
-keine Anlageberatung –
Investments sind immer auch individuell zu betrachten und nicht jedes Investment passt zum Risikoprofil jeder Person.
Das Zahlenmaterial stammt von seekingalpha.com, finanzen.net und der Homepage des Unternehmens.
Der Beitrag wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Zahlen/Daten kann allerdings nicht übernommen werden.