Der S&P 500 hat am Freitag nicht nur die 4.400 Punkte unterschritten. Das ist ein Abschlag von 8,7% vom Hoch. Er hat bei der Gelegenheit auch die 200er Linie durchbrochen. Was nun? Markus Koch hat sich in einer Closing Bell am Freitag klar positioniert: Er findet den derzeitigen Abverkauf zum Kotzen.
Aber warum eigentlich? Abverkäufe sind eine Chance für Langfristanleger. Wir sollten sie nutzen. Jetzt sind Aktien billig.
Die Korrektur kommt – aber wann?
Ich mache keine Prognosen, wann genau der Markt eine Korrektur durchläuft. Das ist in meinen Augen nicht seriös. Ich war mir allerdings ziemlich sicher, dass er es in der ersten Jahreshälfte 2022 machen wird. Das habe ich auch hier so angekündigt (Die Börsenampel steht auf Orange). Von dieser Annahme gehe ich immer noch aus. Eine Korrektur beginnt, wenn der Markt mindestens 10 Prozent verloren hat. Das ist beim S&P 500 derzeit (noch) nicht der Fall. Die technologielastige Nasdaq ist allerdings schon eine Weile in diesem Bereich.
Wird aus der derzeitigen Marktschwäche eine volle Korrektur?
Der Chart des S&P 500 über die letzten 5 Jahre legt diese Sicht zumindest nahe. Er zeigt (da er logarithmisch ist) auch ziemlich gut, wie gering der bisherige Abschlag im S&P 500 ist. Wir könnten schon bald bei 4.000 Punkten stehen. Könnten.
Nachkauf bei Zielmarken
Was am Montag passieren wird: Ich werde das Familienkonto abräumen – und einen großen Teil der Rücklagen zum Aktienkonto überweisen. Ich kaufe bei einem Minus von 10% (und einem Stand des Fear & Greed Index von 18 oder tiefer) erstmalig nach. Bei Minus 15% zum zweiten Mal. Mit dieser Vorgehensweise fahre ich jetzt seit 2016 gut. Auch das ist am Chart gut zu sehen.
Eine Doppelkorrektur
Ich hatte sehr gehofft, dass die Korrektur erst im Mai kommt – weil ich dann flüssig bin. Ich gebe diese Hoffnung nicht auf, muss aber zur Kenntnis nehmen, dass der Markt (wie immer) das macht, was er will. Und nicht, was ich will. Ganz aufgegeben habe ich diese Hoffnung auf eine Korrektur im Mai oder später aber noch nicht. Wir können auch in 2022 wieder eine Doppelkorrektur erleben. Wie 2018, dem letzten Jahr in dem Mid-Term-Elections stattfanden.
Was kaufen?
Derzeit weiß ich noch nicht, was ich nachkaufen werde. Beim letzten Mal habe ich (unter anderem) einen ETF auf den S&P 500 gekauft, weil ich mich außer Stande sah, mich für Einzelaktien zu entscheiden. Damit bin ich seinerzeit sehr gut gefahren. Der andere Nachkauf betraf mein Tech-wiki (und damit wiederum einen ganzen Korb an Aktien). Auch der Kauf hat sich sehr gelohnt.
Nerven behalten
Wir alle sollten auch in schwierigen Zeiten die Nerven nicht verlieren. Ich empfehle, nicht ins Depot zu schauen und auf gar keinem Fall eine App für das Smartphone zu nutzen. Der ständige Blick auf die vielen roten Zahlen dort macht nervös, keine Frage. Nicht sinnvoll.
Wer (wie ich) noch einen langen Zeithorizont hat, der kann über Nachkäufe nachdenken. Mit einem langen Zeithorizont meine ich 5-10 Jahre.
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