Fast überall auf der Welt wurden die Corona-Reisebeschränkungen gelockert. Anstatt Geld für Konsum in den eigenen vier Wänden auszugeben, kommen die Konsumenten ihrer Lust nach dem Reisen wieder vermehrt nach. Diese Entwicklung führte durch weniger versandte Pakete unter anderem zuletzt zu einem Kursabsturz beim Logistikunternehmen FedEx, den wir in diesem Youtube-Video für euch auf den Grund gegangen sind. Des einen Leid ist des anderen Freud, denn der Online-Reisemarktführer Booking Holdings profitiert von diesem Trend.
Booking Holdings lieferte im 2. Quartal 2022 gute Zahlen, stellte noch bessere Zahlen für das 3. Quartal in Aussicht und trotzdem verlor die Aktie nach deren Bekanntgabe drei Prozent. Mittlerweile notiert die Aktie sogar 35 Prozent unterhalb des Allzeithochs. Wie kann das sein? Ist die Booking Holdings nun ein Schnäppchen oder versteckt sich hinter den Zahlen noch eine böse Überraschung? Unsere fundierte Einschätzung verraten wir dir in diesem Investor-Update.
Das Geschäftsmodell von Booking Holdings in aller Kürze
Hinter Booking Holdings verbergen sich unter anderem sechs für den privaten Endkunden sichtbare Marken. Die bekannteste dieser Marken ist booking.com. Daneben gibt es noch priceline.com, agoda, rentalcars.com, die Metasuchmaschine Kayak sowie die Restaurant-Reservierungsseite OpenTable. Laut der Mission von Booking Holdings soll es für jeden Kunden so einfach möglich sein die Welt zu entdecken. Das beginnt mit der Anreise mit dem Flugzeug, der Übernachtung im Hotel sowie einem Mietwagen am Zielort. Über die einzelnen Marken können alle für eine Reise möglichen Bestandteile gebucht werden. Die Kunden haben die Auswahl aus über 2.400.000 unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten in über 220 Ländern und die Internetseiten stehen in über 40 verschiedenen Sprachen zur Verfügung.
Booking Holdings selbst besitzt keine Flugzeuge, Hotels oder Mietwagen. Angeboten wird lediglich die Plattform, um den Fluggesellschaften, Hotels oder Mitwagenverleihern die Kunden zuzuführen. Als Plattformbetreiber verdient Booking Holdings dabei auf drei unterschiedliche Weisen Geld: als Agentur (Agency), als Händler (Merchant) und durch Werbeeinnahmen sowie sonstige Einnahmen.
Beim Agenturgeschäft bucht der Kunde über eine Plattform von Booking Holdings eine Übernachtung und bezahlt den Reisepreis direkt an das Hotel. Tritt der Kunde die Reise an, bezahlt das Hotel an Bookings Holdings die Reisereservierungsgebühr. Als Händler verdient Booking Holdings Geld, indem der Kunde über eine Plattform von Booking Holdings eine Übernachtung bucht und den Reisepreis direkt an Booking Holdings bezahlt. In der Regel wird die Zahlung zum Zeitpunkt der Buchung fällig. Booking Holdings behält einen Anteil des Reisepreises für sich und bezahlt bei Reiseantritt das Hotel. Werbeeinnahmen erwirtschaftet Booking Holdings durch die Platzierung von Werbeanzeigen auf ihren Plattformen. Unter sonstige Einnahmen zählen zum Beispiel die Einnahmen von OpenTable. Die Restaurants zahlen an OpenTable eine monatliche Abonnementgebühr, um auf der Plattform gelistet zu werden. Zusätzlich müssen die Restaurants pro reserviertem Platz eine Gebühr bezahlen.
Als Plattformbetreiber muss Booking Holdings die Kunden auf seine Seiten locken. Dazu werden hohe Summen für Online Werbung ausgegeben. Darüber hinaus setzt Booking Holdings verstärkt auf eigene Apps, damit soll der Kunde, ohne das Werbebudget zu belasten, die Suchanfrage direkt in den eigenen Apps eingeben. Im 2. Quartal war die booking.com App die weltweit am häufigsten gedownloadete Online-Reisebuchungsapp. Bereits 40 Prozent aller Übernachtungen wurden im 2. Quartal über die eigenen Apps gebucht, was um zehn Prozentpunkte höher ist als im Vergleichsquartal 2019.
Was gibt es Neues bei Booking Holdings?
Welche Ereignisse der letzten Monate haben den Aktienkurs von Booking Holdings bewegt und werden für den Erfolg der nächsten Quartale entscheidend sein? In diesem Investor-Update haben wir den aktuellen Earnings-Call und die News der letzten Monate analysiert.
Im Fadenkreuz der Wettbewerbsbehörden
Momentan läuft eine Untersuchung der schweizerischen Wettbewerbskommission hinsichtlich der Vermittlungsgebühren von booking.com in der Schweiz. Einzelne Marken von Booking Holdings geraten immer wieder in den Blick nationaler Wettbewerbsbehörden. Diese prüfen, ob die Geschäftspraktiken von Booking Holdings mit dem nationalen Recht übereinstimmen. Sollten die Geschäftspraktiken vom nationalen Recht abweichen, muss Booking Holdings Strafzahlungen leisten und die Geschäftsaktivitäten entsprechend des nationalen Rechts anpassen. In der Regel führen diese Anpassungen zu einer Verschlechterung des Ergebnisses in der jeweiligen Gesellschaft. Bei einem negativen Ausgang der Untersuchung der schweizerischen Wettbewerbskommission würde dies zu geringeren Vermittlungsgebühren führen und somit das Geschäftsergebnis von Booking Holdings negativ beeinflussen.
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