In unserem letzten Earnings-Update vom 28. Juni rieten wir von einem Kauf der Nike Aktie ab, weil wir in der „noch immer hohen Bewertung bei hohem China-Risiko weiteres Abwärtspotential“ sahen. Seitdem hat die Aktie weitere 15 Prozent an Wert verloren.
Geht es nach Umsatzeinbrüchen von 20 Prozent in China wieder bergauf und ist die Aktie nach dem weiteren Kursrückgang nun fair bewertet? Wir haben den aktuellen Earning-Call sowie die News der letzten Monate analysiert und verraten dir die Antworten in diesem Investor-Update.
Was gibt es Neues bei Nike?
Im letzten Earnings-Update sprachen wir von rückläufigen Umsätzen in Nordamerika und insbesondere in China, während das Europa-Geschäft überraschend stark ausfiel. Welche Auswirkungen haben politische Spannungen, eine hohe Inflation sowie eine drohende Rezession auf diese Schlüsselmärkte von Nike? Konnten sich die Umsätze in den USA und China stabilisieren oder ist nun auch das Europa-Geschäft gekippt?
Weiter bestehende Probleme auf dem chinesischen Markt
Mit einem Umsatzrückgang von 20 Prozent hatte Nike zuvor im chinesischen Markt noch deutlich schwerer zu kämpfen als in den USA. Dieser Trend setzte sich mit einem um 16 Prozent schwächeren Quartalsumsatz als noch im Vorjahresquartal weiter fort.
Entsprechend unverändert präsentiert sich die Situation im Markt. Auf der Nachfrageseite belasteten die anhaltenden Boykott-Aktionen der chinesischen Konsumenten sowie die Zero-Covid-Politik inklusive der einhergehenden Lockdowns. Auf der Angebotsseite führten eine Hitzewelle in den vergangenen Monaten zu anhaltenden Störungen in der Produktion und verlangsamten Lieferketten.
Wann sich der chinesische Markt für Nike erholen wird, ist noch nicht abzusehen.
Weiter sinkende Margen und Absatzprobleme in den USA
Im vorletzten Quartal enttäuschte der Umsatz in Nordamerika mit einem Rückgang von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Während in China die Probleme weiter anhalten, scheint sich die Situation auf dem amerikanischen Markt, zumindest auf den ersten Blick, erholt zu haben. Die Umsätze lagen um sechs Prozent höher als von den Analysten erwartet und Nike verzeichnete ein Umsatzwachstum von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Umsatzentwicklung in Nordamerika
Dieses Wachstum ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da Nike aufgrund der vorausgegangenen Absatzprobleme in China, aber auch in Nordamerika, dazu angehalten war seine Lager zu leeren und durch Rabattaktionen geringere Margen in Kauf nehmen musste. Die Lager des Sportartikelherstellers sind weiterhin, entgegen der Norm, prall gefüllt. Im Durchschnitt belief sich das Verhältnis von Lagerbestand zu Umsatz in den letzten Jahren auf ca. 63 Prozent, aktuell sind es mit 76 Prozent satte 13 Prozentpunkte mehr.
Daraus resultierende höhere Lagerkosten, gebundenes Kapital und gestiegene Transportkosten wirkten sich dementsprechend auf die Profitabilität des Sportartikelherstellers aus. Die Bruttomarge sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als zwei Prozentpunkte von 46,5 Prozent auf 44,3 Prozent.
Des Weiteren litten die Quartalsergebnisse des Sportartikel-Konzerns durch den Einfluss des starken US-Dollars. So wäre das Umsatzwachstum ohne Wechselkurseffekte um zehn anstatt um lediglich vier Prozent gestiegen.
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