So. Nov 24th, 2024

Xetra oder die DAX-Indexfamilie kennen wohl viele deutsche Anleger. Weniger bekannt ist das Unternehmen dahinter: die Deutsche Boerse Group (Deutsche Börse). Dabei ist die Deutsche Börse ein wahrer Krisenprofiteur mit einem diversifizierten Geschäftsmodell, wie auch die jüngsten Quartalszahlen zeigen. Die Aktien des Unternehmens liegen seit Jahresbeginn rund 20 Prozent im Plus. Wie wir die Deutsche Börse als langfristiges Investment einschätzen und ob die aktuelle Bewertung eine Einstiegschance ist, erfährst du im folgenden Investor-Update.

Hinweis: Das Geschäftsmodell zur Deutsche Börse Group sowie die einzelnen Geschäftssegmente haben wir in der frei zugänglichen Analyse „Deutsche Börse – Lichtblick in Deutschland“ erklärt.

Was gibt es Neues bei der Deutschen Börse?

Welche Ereignisse der letzten Monate haben den Aktienkurs der Deutschen Börse bewegt und werden für den Erfolg der nächsten Quartale entscheidend sein? In diesem Update haben wir die News der letzten Monate sowie die Ergebnisse des letzten und laufenden Quartals analysiert.

So läuft das operative Geschäft

Im dritten Quartal 2022 stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 30 Prozent und der Gewinn je Aktie konnte um 24 Prozent zulegen. Mit beiden Ergebnissen übertraf die Deutsche Börse damit die Analystenschätzungen.

Das organische Wachstum liegt bei 20%

Die Deutsche Börse unterscheidet beim Wachstum zwischen organischem und zugekauftem Umsatzwachstum. Auf die neun Monate des laufenden Geschäftsjahres bezogen, wuchs der Umsatz der Deutschen Börse organisch um 20 Prozent und drei Prozent durch Zukäufe (M&A).

Gestiegene Nachfrage nach Produktinnovationen und Produkten mit ESG-Bezug sind strukturelle (secular) Wachstumstreiber (Quartalspräsentation Q3 2022)

Das organische Wachstum in Höhe von 20 Prozent unterteilt die Deutsche Börse wiederum in strukturelles und zyklisch-bedingtes Umsatzwachstum. Das strukturelle Wachstum (secular growth) kommt durch neue Produktinnovationen, beispielsweise in den Bereichen Index- und Analytikgeschäft, ESG, Commodities, dem Devisenhandel oder dem Handel mit festverzinslichen Anleihen, zustande. Das zyklische Wachstum (cyclical growth) ergibt sich aus nicht direkt beeinflussbaren Faktoren wie zum Beispiel die hohe Volatilität am Markt und die zuletzt höhere Nachfrage nach währungs- und inflationsgesicherten Finanzprodukten (Halbjahresbericht 2022, Seite 16).

Diese Segmente wuchsen besonders stark

Besonders stark wuchsen die zwei Segmente „Trading and Clearing“ sowie „Securities Services“ mit 31 und 38 Prozent. Das umsatzstärkste Segment “Trading and Clearing“ mit einem Anteil von 52 Prozent am Umsatz umfasst den Wertpapierhandel sowie die Abwicklung von Anlageinstrumenten, während das Segment „Securities Services“ die Verwahrung dieser Instrumente sowie Dienstleistungen für Wertpapierfinanzierungen und das zugehörige Sicherheitsmanagement beinhaltet.

Das Segment „Data and Analytics“, wozu das Index-, Analytik- und ESG-Geschäft gehört, trug 15 Prozent zum Gesamtumsatz bei und wuchs im dritten Quartal um 38 Prozent. In diesem Segment sind bereits 94 Prozent der Umsätze wiederkehrend. Zwischen den Jahren 2018 zu 2022 konnte die Deutsche Börse den Anteil der wiederkehrenden Konzernumsätze von 46 Prozent auf 55 Prozent erhöhen.

Die vier Segmente der Deutschen Börse (Januar bis September 2022, Investoren Präsentation Nov. 2022)

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