Die Aktienkurse der beiden Spirituosenhersteller Diageo und Pernod Ricard werden mit einem Abschlag von 36 Prozent gegenüber ihrem Allzeithoch gehandelt. Damit sind beide Aktien historisch deutlich günstiger bewertet und bieten attraktive Dividendenrenditen von über drei Prozent. Von 2010 bis 2022 stiegen die Aktienkurse um durchschnittlich mehr als 11 Prozent pro Jahr und galten neben der Dividende als Garanten für hohe Kursgewinne.
Über 12 Jahre konnte man mit den Aktien von Diageo oder Pernod Ricard Kursgewinne von über 11 Prozent pro Jahr erzielen, aber seit 2022 stehen die Kurse beider Unternehmen unter Druck
Warum stehen die Aktien unter Druck und bieten die Kursverluste jetzt günstige Einstiegschancen? Worin unterscheiden sich Diageo und Pernod Ricard und welches Unternehmen hat mehr Potenzial? In dieser Analyse vergleichen wir die beiden Spirituosen-Aktien, gehen auf die Wachstumsaussichten ein und verraten dir, welche der beiden Aktien unser Favorit ist.
Diageo – Der Marktführer unter den Spirituosenherstellern!
Diageo ist Marktführer bei Spirituosen und mit über 200 Marken eines der größten Unternehmen im Bereich alkoholischer Getränke. Über 70 Prozent des Umsatzes werden mit Spirituosen erzielt, 16 Prozent mit Bier, hauptsächlich der Marke Guinness, und 13 Prozent mit Fertigmixgetränken und anderen Getränken. Bekannte Marken sind zum Beispiel Johnnie Walker Scotch Whiskey, Tanqueray Gin, Smirnoff Vodka oder Captain Morgan Rum. Insgesamt hat Diageo in diesem Segment 13 Marken mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro.
Diageo hat mit über 200 Marken ein umfangreiches Sortiment an Spirituosen, Bier und Mischgetränken im Angebot (Präsentation zur Consumer Analyst Group of New York, Februar 2024, Folie 5)
Der Umsatz von umgerechnet 18,5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2024, das im Juni endete, verteilte sich zu 39 Prozent auf Nordamerika, 24 Prozent auf Europa, 19 Prozent auf den asiatisch-pazifischen Raum und zu jeweils 9 Prozent auf Lateinamerika und die Karibik sowie Afrika.
Diageo hat seinen Schwerpunkt in Amerika mit einem Umsatzanteil von 48 Prozent (Diageo Jahresbericht 2024, S. 4)
Premiumisierung als Wachstumstreiber
Die Verbraucher entscheiden sich immer häufiger dafür, nicht mehr Alkohol, sondern hochwertigeren Alkohol zu konsumieren. Diageo setzt daher auf Premiumisierung mit mehr Premium- und Luxusmarken. Bei Diageo beginnt das Premium-Segment bei Flaschenpreisen ab 25 US-Dollar. Durch aktives Portfoliomanagement und den Ausbau hochpreisiger Marken konnte Diageo von 2017 bis 2023 den Premium-Anteil im Portfolio um 16 Prozentpunkte von 47 Prozent auf 63 Prozent steigern.
Diageo profitierte in den vergangenen Jahren von der Premiumisierung im Spirituosen-Bereich (Präsentation zur Consumer Analyst Group of New York, Februar 2024, Folie 17 & Diageo Jahresbericht 2024, S. 5)
Seit 2017 hat Diageo mehr als 50 Marken im unteren Preissegment im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar verkauft und gleichzeitig 16 Marken im Premiumsegment im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar übernommen. Mit der Übernahme von Casamigos im Jahr 2017 konnte Diageo beispielsweise sein Portfolio in der wachstumsstarken Kategorie Tequila stärken und die Marke international ausbauen. Die Kategorie Tequila war 2023 für 15 Prozent des Spirituosenumsatzes verantwortlich und soll bis 2025 jährlich um 12 Prozent wachsen.
Diageo baute in den vergangenen Jahren sein Portfolio um Premium-Marken aus (Kapitalmarkt-Event November 2023, Folie 26)
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