Fr. Sep 20th, 2024

Quelle: pixabay.com

Als Ausblick für den nächsten Monat möchten wir aus unserer Sicht eine Auswahl an interessanten Dividenden Investment Ideen vorstellen

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International Business Machines (IBM) steckt seit Jahren in einem tiefgreifenden Konzernumbruch und hat mit anhaltenden Umsatzrückgängen die Geduld der Investoren teilweise strapaziert. Aus unserer Sicht hat IBM aber unter dem neuen CEO Arvind Krishna einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen. Der Focus auf Cloud-basierte Anwendungen, Künstliche Intelligenz und Quantencomputer ist definitiv zukunftsweisend. In diesem Zusammenhang hat IBM angekündigt, die eher „schwerfällige“ Infrastruktur/Service Sparte noch im Jahr 2021 abzuspalten und als eigenes Unternehmen mit dem Namen Kyndryl an die Börse zu bringen. IBM wird sich dann insbesondere auf die Hybrid Cloud und Künstliche Intelligenz konzentrieren.
Großes Potenzial hat unserer Ansicht nach auch die Partnerschaft mit dem Softwarekonzern Palantir. Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts und die Integration der Foundry-Software von Palantir in das IBM Cloud-Pak erscheint als ein sehr guter Schachzug.
Die aktuellen Quartalszahlen von Mitte April 2021 weisen nach längerer Zeit wieder ein Umsatzwachstum auf, welches durch eine starke Cloud-Sparte getragen wurde. Auch wenn es noch früh ist von einem echten Turnaround zu sprechen, weisen die Zahlen in die richtige Richtung.

Quelle: Investor Presentation IBM April 2021

Auch wenn wir aufgrund des Transformationsprozesses von IBM und dem Focus auf Wachstum und Zukunftsfelder nicht von deutlichen Dividendensteigerungen in den nächsten Jahren ausgehen, bietet IBM gerade im Tech-Sektor für Income Investoren aus unserer Sicht eine attraktive Chance. Die Dividendenhistorie von 21 Jahren kontinuierlicher Erhöhungen ist makellos. Hinzu kommt eine substantielle Dividendenrendite von 4,58 %, bei einer soliden Pay-Out Ratio von 59,66 %, womit eine Sicherheitsmarge gegeben ist. Nach Abspaltung von Kyndryl sollte man dann allerdings die Aufteilung der Dividenden auf die beiden Firmen und die künftige Dividendenpolitik im Blick behalten.
Es ist mit Sicherheit etwas zu früh und vielleicht auch zu kühn die aktuelle Situation bei IBM nach dem Führungswechsel hin zu Arvind Krishna mit Microsoft vor einigen Jahren zu vergleichen als S. Nadella Microsoft auf Cloud-Anwendungen fokussiert und den damals „in die Jahre gekommenen“ Konzern zu einem der stärksten Unternehmen der Welt geformt hat. Aber kleinere Parallelen sind jedenfalls zu erkennen.


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E.ON gehört zu den Core-Holdings des International Income Portfolios (IIP) und verdient unserer Ansicht nach teilweise etwas mehr Aufmerksamkeit bei Income Investoren. Als Energie-Versorger zählt das Unternehmen sicher nicht zu den HighFlyern oder zu den spannendsten Aktien, aber E.ON besitzt nach der innogy-Übernahme bzw. Aufteilung von innogy mit RWE ein sehr solides Geschäftsmodell. Dies hat sich auch in der Pandemie einmal mehr gezeigt. E.ON war eines der wenigen großen deutschen Unternehmen, welches in der Krise die Dividende trotzdem anheben konnte. Besonders positiv fällt auf, welchen Stellenwert das Management der Dividende einräumt. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, insbesondere außerhalb der USA. Gerade für Income Investoren ist die Dividendenstabilität und ein shareholder value freundliches Management ein zentraler Punkt. Für das Jahr 2020 (Auszahlung im Mai 2021) hat E.ON die Dividende um 1 Cent auf 0,47 € erhöht und für 2021 rechnen Analysten mit 0,49 € Dividende pro Aktie. Der jüngste Kursanstieg auf über 10€ hat die Dividendenrendite zwar knapp unter 5% gedrückt, aber dies ist in Kombination mit der Aussicht auf weitere Steigerungen immer noch attraktiv.

Quelle: E.ON Investor Presentation

Positiv ist sicher auch die Gewinnentwicklung bei E.ON als Grundlage für weiteres Dividendenwachstum. Mit 0,63 € EPS im Jahr 2020 liegt die Pay-Out Ratio bei noch soliden 76%. Für 2021 erwartet das Unternehmen bereits 0,65-0,73 €. Ein Aspekt der zu dieser Entwicklung beiträgt sind die Synergie-Effekte nach der innogy-Übernahme, bei denen E.ON auf Kurs ist. Für 2021 werden diese Synergien bei ca. 310 Mio. € und für 2022 bei 740 Mio. € erwartet. Hinzu kommt, dass E.ON die „Schwierigkeiten“ in seinem England Geschäft in kurzer Zeit überwunden hat und beim Transformationsprozess der Tochter NPower zu E.ON UK (E.ON Next) sogar vor dem Zeitplan liegt.
Insbesondere für langfristig orientierte Income Investoren sehen wir E.ON als konservatives, solides Investment an. Chancen ergeben sich zusätzlich aus dem gesellschaftlichen „Green Deal“ und dem Fokus hin zu Erneuerbaren Energien, u.a. der Entwicklung hin zu Elektromobilität (Stichwort: Ladesäulen für Autos). Auch im Bereich digitaler Kundenlösungen und Smart Home setzt E.ON einen Schwerpunkt und hat unserer Meinung nach früh die Zeichen der Zeit erkannt.


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Brookfield Renewable Partners (BEP) ist ein Tochterunternehmen der kanadischen Firma Brookfield Asset Management. BEP hat den Firmensitz auf den Bermudas, wobei es auch ein Listing unter dem Ticker BEPC als kanadische Firma gibt. Mit einer Marktkapitalisierung von ca. 35 Mrd. USD (BEP + BEPC) und weltweitem Geschäftsfeld gehört Brookfield Renewable Partners mit zu den größten Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energie. Wasserkraft macht derzeit noch den größten Teil des Umsatzes aus, Wind- und Solarprojekte nehmen aber stetig zu. Die nachfolgende Grafik gibt einen kurzen Überblick zum Unternehmen.

Quelle: Investor Presentation Brookfield Renewable Partners

Es ist kein Geheimnis, dass wir Erneuerbare Energien als einen unaufhaltsamen Zukunftstrend ansehen, der durch die Amtsübernahme von Präsident Biden in den USA noch deutlichen Rückenwind bekommen hat. Ende 2019 hatten wir Brookfield Renewable Partners schon einmal mit 105 Anteilen im Portfolio und dem Vorteil eines deutlich niedrigeren Einstiegskurses und einer Dividendenrendite um die 5%. Durch das „Clearstream-Desaster“ (die deutsche Verwahrstelle hatte angekündigt, viele Limited Partnerships nicht mehr zu verwahren), hatten wir damals BEP leider verkauft. Danach folgte ein steiler Kursanstieg von ca. 100%, der die Dividendenrendite in unattraktive Regionen gedrückt hatte. Aktuell ist BEP vom Hoch wieder ca. 20% zurückgekommen und wir sehen dies als „buy the dip“ Gelegenheit.
Brookfield Renewable Partners hat das Jahr 2020 mit einem starken Ergebnis und einem Wachstum der Funds from Operations (FFO) von 6% im Jahresvergleich abgeschlossen. BEP verfügt über eine solide Bilanz mit 3,3 Mrd. USD an liquiden Cashreserven und einem BBB+ Investment Grade Rating. Nach der Übernahme von TerraForm Power im Sommer 2020 hat BEP seine Kapazitäten z.B. mit Wind- und Solarprojekten in Oregon/USA oder Brasilien ausgebaut. Im Jahr 2021 sollen weitere 2.789 MW an Kapazitäten durch die verschiedensten Projekte hinzukommen, die dann ca. 61 Mio. USD auf Jahresbasis zur FFO beitragen sollen. Interessant ist auch die kürzlich angekündigte Zusammenarbeit mit Plug Power im Bereich Wasserstoff (Hydrogen). Beide Unternehmen haben vereinbart, eine Fabrik in Pennsylvania zu errichten.

Für Income Investoren ist BEP besonders aufgrund seiner seit Jahren kontinuierlich steigenden Ausschüttungen interessant. Im Jahr 2020 lag die Dividende 5% über der von 2019 und vor einigen Wochen hatte BEP eine weitere Dividendenerhöhung um 5% angekündigt.

Quelle: Brookfield Renewable Partners Investor Presentation

In der Gesamtschau gehört Brookfield Renewable Partners für uns zu den top Adressen im Bereich Erneuerbare Energien. Die Dividendenhistorie ist sehr solide und ein Gewinnwachstum (FFO) durch Ausbau der Kapazitäten und den Trend hin zu mehr Erneuerbarer Energie sollte auch zukünftig für weitere Dividendensteigerungen sorgen. Zudem ist das Geschäftsmodell von BEP sowohl krisenfest als auch sehr zukunftsfähig und Brookfield Renewable Partners ein echter Sachwert in einem von Liquidität überschwemmten Markt. Auch wenn BEP im historischen Vergleich aktuell nicht wirklich günstig ist, bietet das Unternehmen langfristig ein attraktives Chance/Risiko Verhältnis.

Vielen Dank für den Besuch bei Dividende-um-Dividende!

Hinweis

Die vorgenannten Ausführungen stellen ausdrücklich keine! Kauf/Verkaufsempfehlung dar. Sie spiegeln lediglich unsere Meinung wider und sollen zur Anregung eigener Recherche dienen.

-keine Anlageberatung – 

Investments sind immer auch individuell zu betrachten und nicht jedes Investment passt zum Risikoprofil jeder Person.

Ich / wir sind in IBM und E.ON  investiert.

Das Zahlenmaterial stammt von seekingalpha.com, marketscreener.com und den Homepages der Unternehmen.

Der Beitrag wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Zahlen/Daten kann allerdings nicht übernommen werden.