Sa. Jan 18th, 2025

L‘Oréal ist mit einem Jahresumsatz von 41 Milliarden Euro das weltweit führende Kosmetikunternehmen. Dank der hervorragenden Marktpositionierung in den Bereichen Hautpflege, Make-up, Haarpflege und Düfte konnte L’Oréal in den letzten zehn Jahren seine Gewinne und Dividenden um rund 10 Prozent pro Jahr steigern. So konnten die Investoren von 2012 bis 2021 mit der L’Oréal Aktie eine jährliche Rendite von 18,0 Prozent erzielen.

Seit einigen Jahren bewegt sich der Kurs jedoch seitwärts und die Aktie liegt mittlerweile fast 30 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Hat die L‘Oréal Aktie ihren Glanz verloren oder bietet sich gerade jetzt die Chance auf hohe Renditen?

In dieser Analyse werfen wir einen Blick auf die Entwicklung von L’Oréal und der Schönheitsbranche und verraten, ob unser Analyst aufgrund günstiger Bewertung zugeschlagen hat.

Das Geschäftsmodell in aller Kürze

Das französische Unternehmen operiert in über 150 Ländern und bietet ein breites Spektrum an Produkten in den Bereichen Haarpflege, Hautpflege, Make-up und Parfüm an. Dabei setzt L’Oréal besonders auf innovative Produkte, um schnell auf neue Markttrends zu reagieren und auf Vorlieben der Verbraucher in verschiedenen Märkten einzugehen.

L’Oréal gliedert sein Geschäft in 4 Geschäftssegmente, bei L’Oréal auch Divisionen genannt, und ist in den Segmenten Luxe, Dermatological Beauty und Professional Products sogar Marktführer bei Schönheitsprodukten. Lediglich im Segment Consumer Products (Mass) muss sich das Unternehmen mit dem zweiten Platz hinter Unilever begnügen.

L’Oréal ist in 3 von 4 Segmenten Marktführer (Deutsche Bank Global Consumer Conference, Juni 2024, Folie 5)

Das umsatzstärkste Geschäftssegment mit einem Umsatzanteil von 37 Prozent ist Consumer Products, in dem hochwertige Schönheitsprodukte in allen Kategorien für alle Verbrauchergruppen vertrieben werden. Zu den bekanntesten Marken gehören L’Oréal Paris, die weltweite Nummer 1 unter den Kosmetikmarken, und Maybelline New York, die Nummer 1 unter den Make-up-Marken. Das zweitgrößte Segment Luxe mit einem Umsatzanteil von rund 36 Prozent umfasst mit 25 Marken wie Lancôme, Yves Saint Laurent oder Giorgio Armani das gehobene Preissegment. Im Segment Dermatological Beauty werden Hautpflegeprodukte angeboten, die ausschließlich in Drogerien oder Apotheken erhältlich sind. Dieses Segment ist derzeit das wachstumsstärkste und mit einer operativen Marge von 29 Prozent deutlich margenstärker als die anderen Segmente, die operative Margen von rund 22 Prozent aufweisen. Aktuell erzielt dieses Segment fast 16 Prozent des Umsatzes mit stark steigender Tendenz. Das umsatzkleinste Segment Professional Products geht auf die Ursprünge des Unternehmens vor 115 Jahren zurück und bietet professionelle Produkte und Dienstleistungen für Friseure an.

Das Markenportfolio von L’Oréal (Jahresbericht 2023, Seite 15)

Abseits der Segmente ist Hautpflege mit einem Umsatzanteil von 41 Prozent im ersten Halbjahr 2024 die wichtigste Kategorie für L’Oréal, gefolgt von Make-up mit 20 Prozent, Haarpflege mit 16 Prozent, Parfums mit 12 Prozent und Haarfärbemittel mit 8 Prozent. Knapp ein Drittel des Umsatzes wird in Europa erwirtschaftet, während die Regionen Nordamerika und Nordasien jeweils rund ein Viertel zum Umsatz beitragen.

Die Umsatzverteilung nach Segment, Region und Kategorie hat sich zum ersten Halbjahr 2024 nur geringfügig verändert (Jahresbericht 2023, Seite 10)

L’Oréal ist mit seinen Produkten im Bereich der nichtzyklischen Basiskonsumgüter tätig, der sich durch eine stabile Verbrauchernachfrage unabhängig von Konjunkturzyklen auszeichnet. Der Markt mit Pflegeprodukten konnte trotz aller wirtschaftlichen Abschwünge wie der Dotcom-Blase, der Finanzkrise und dem Corona-Crash seit 2000 jährlich um 4 Prozent wachsen. L’Oréal konnte das Marktwachstum in der Vergangenheit sogar jedes Jahr übertreffen.

L’Oréal konnte im Bereich der Pflegeprodukte stärker als der Markt wachsen (Präsentation der Halbjahreszahlen 2024, Folie 36)

Bei L’Oréal liegt die Mehrheit der Aktien bei den Nachfolgern des Gründers, der Familie Bettencourt-Meyers, und bei Nestlé. Die Verbindung zu Nestlé besteht seit 1974, um ursprünglich eine Verstaatlichung vorzubeugen. Gemeinsam gründeten die Unternehmen Joint Ventures wie den Hautpflegehersteller Galderma. Seit dem Ende der Sperrfrist im Jahr 2009 hat Nestlé seinen Anteil an L’Oréal mehrfach reduziert, zuletzt auf 20,1 Prozent im Dezember 2021. Mit dem Verkauf seiner Hautpflegesparte im Jahr 2019 hat Nestlé auch keinen strategischen Nutzen mehr an der Beteiligung, womit der Druck auf das Nestlé-Management wächst, die Anteile gewinnbringend zu veräußern. L’Oréal kauft die Aktien zurück und in der Folge erhöht sich der Stimmenanteil der Familie Bettencourt Meyer kontinuierlich, zuletzt auf 34,7 Prozent.

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