Nestlé ist der weltweit führende Nahrungsmittel- und Getränkekonzern, bekannt für Marken wie Nespresso, KitKat und Maggi. Die Aktie überzeugte lange durch eine stabile Kursentwicklung und eine attraktive Dividendenpolitik. Doch ein schwaches organisches Wachstum setzte den Nahrungsmittelgiganten zunehmend unter Druck. Hohe Lebensmittelpreise und steigende Lebenshaltungskosten belasten die Verbraucher, die vermehrt zu günstigeren Alternativen greifen. Aber auch der Boom der Schlankheitsmittel lässt befürchten, dass die Snacks von Nestlé nicht mehr so nachgefragt werden. Das lässt sich gut am Aktienkurs ablesen, der im vergangenen Jahr um 18 Prozent und seit 2020 sogar um rund 27 Prozent gefallen ist.
Nun sind die aktuellen Quartals- und Jahreszahlen frisch veröffentlicht und die Aktie steigt direkt um 6 Prozent! Ist der Konzern auch in einem herausfordernden Marktumfeld eine sichere Anlage? Wir verraten dir, ob die Nestlé Aktie jetzt ein Kauf ist.
Was bisher von Bedeutung war
Die guten Zeiten von Nestlé schienen erstmal vorbei zu sein, denn ein organisches Wachstum von 2 Prozent und ein internes Realwachstum von gerade einmal 0,5 Prozent im letzten Neunmonatsbericht ließen keine Freudensprünge zu. Im Geschäftsjahr 2022 wurden noch hohe einstellige Werte erreicht wurden. Danach ging der Gesamtumsatz um 2,4 Prozent zurück und die Wachstumsprognose für das Gesamtjahr wurde revidiert. Für 2024 wurde ein organisches Umsatzwachstum von 2 Prozent bei einer operativen Ergebnismarge von 17 Prozent prognostiziert.
Konzernchef Mark Schneider trat überraschend zurück, Laurent Freixe übernahm ab sofort die Geschäfte. Er ist langjähriger Mitarbeiter des Unternehmens und war zuletzt für das Lateinamerikageschäft verantwortlich. Sein Fokus liegt auf der Beschleunigung des organischen Wachstums und der Stärkung der Marktanteile durch Investitionen in Marken und Wachstumsplattformen – eine Rückkehr zur alten Strategie. Erste Schritte waren die organisatorische Zusammenlegung der beiden großen Divisionen Nord- und Lateinamerika.
Das Hauptproblem für Nestlé besteht darin, dass seine Premiumprodukte in einem inflationären Umfeld Marktanteile verlieren. Stark steigende Inputfaktoren wie Kakao oder Kaffee belasten das Ergebnis, da deren Preissteigerungen nicht vollständig weitergegeben werden konnten, ohne Kunden zu verlieren. Zudem rächt sich, dass das Unternehmen in den letzten Jahren zu wenig in Marketing und Innovationen investiert hat. Zudem formieren sich die Handelskanäle zu einer immer stärkeren Macht, die teure Premiummarken in den Hintergrund drängen oder höhere Rabatte von den Herstellern fordern. Ein Ausweg könnte die Digitalisierung des Vertriebs sein. Der E-Commerce-Umsatz wuchs fast zweistellig und machte zuletzt 18,5 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2024: Was gibt es Neues?
Internes Realwachstum weiterhin schwach
Die operativen Wachstumskennzahlen für das Gesamtjahr 2024 zeigen, dass Nestlé zunächst keine große Trendwende geschafft hat. Das interne Realwachstum, auch RIG genannt und als organisches Volumenwachstum zu verstehen, lag nur bei 0,8 Prozent. Preiserhöhungen von 1,5 Prozent führten zu einem organischen Wachstum von 2,2 Prozent. Aber auch diese Wachstumsrate liegt immer noch unter der historischen Performance von Nestlé. Positiv ist jedoch, dass sich das RIG-Wachstum mit 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal leicht verbessert hat.
Quelle: Organisches Wachstum und wichtige Kennzahlen 2024 Nestlé
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