„Zum Mitschreiben: Die Rente ist sicher“. Der damalige Bundesminister für Arbeit Norbert Blüm kannte ihn nicht, den Vanguard FTSE All-World. Denn hätte er ihn gekannt, dann hätte er sicher gesagt: „Die Rente ist sicher, wird aber langfristig sinken. Der Vanguard hingegen schwankt etwas, wird aber langfristig steigen.“
In diesem Beitrag schauen wir uns an was 35 Jahre nach dem berühmten Ausspruch im Sondierungspapier der Ampel-Parteien steht und warum du mit dem Vanguard FTSE All-World nicht auf die Politik warten musst.
Hinweis: Der Vanguard FTSE All-World ist eine Möglichkeit breitgestreut in die Weltwirtschaft zu investieren. Es gibt noch andere ETFs, die dies ebenfalls ermöglichen. In meinem Beitrag zum Der Vanguard FTSE All-World ETF: Dir gehört die Welt habe ich auch die Alternativen erwähnt.
Die Ampel will ein bisschen von allem
Wir schreiben das Jahr 2021 und im Sondierungspapier der SPD, Grünen und FDP steht folgender Absatz:
„Neben der gesetzlichen Rente bleiben die betriebliche wie private Altersvorsorge wichtig für ein gutes Leben im Alter. Eine gute und verlässliche Rente nach vielen Jahren Arbeit ist für die Beschäftigten wichtig. Es geht darum, sich mit eigener Arbeit eine gute eigenständige Absicherung im Alter zu schaffen. Wir werden daher die gesetzliche Rente stärken und das Mindestrentenniveau von 48 Prozent sichern. Es wird keine Rentenkürzungen und keine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben.“
OK, die Parteien wollten ja Gemeinsamkeiten herausarbeiten. Eine Gemeinsamkeit scheint die Einigung bei der Bestandswahrung der Rentenhöhe und des Renteneintrittsalters zu sein.
Damit sind zwei der drei Stellschrauben bei der gesetzlichen Rente schon mal festgezurrt. Bleibt noch die Stellschraube Rentenbeiträge.
Dazu heißt es im Sondierungspapier knapp:
„Die umlagefinanzierte Rente wollen wir durch die Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie die erwerbsbezogene und qualifizierte Einwanderung stärken.“
Aha, es sollen also mehr Erwerbstätige in die Rentenversicherung einzahlen. Die zusätzlichen Erwerbstätigen werden aus der Gruppe der Frauen, der Älteren und der Einwanderer akquiriert.
Dass dies keine nachhaltige Lösung ist, wissen auch unsere Politiker. Immerhin werden die zusätzlichen Einzahler irgendwann mal zusätzliche Empfänger. Daher ist das, wenn überhaupt, ein Aufschub des Problems.
Ein Absatz lässt aber aufhorchen:
„Um diese Zusage generationengerecht abzusichern, werden wir zur langfristigen Stabilisierung von Rentenniveau und Rentenbeitragssatz in eine teilweise Kapitaldeckung der Gesetzlichen Rentenversicherung einsteigen. Dazu werden wir in einem ersten Schritt der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 2022 aus Haushaltsmitteln einen Kapitalstock von 10 Milliarden Euro zuführen. Wir werden der Deutschen Rentenversicherung auch ermöglichen, ihre Reserven am Kapitalmarkt reguliert anzulegen.“
Das klingt doch verdächtig nach so etwas wie die Einführung eines Deutschlandsfonds für die Rentenversicherung.
Einen Anteil von rund 3% der Einnahmen für die gesetzliche Rentenversicherung aus dem Jahr 2020 wird ab 2022 quasi in einen ETF gesteckt. Nichts anderes wird der neue Deutschlandfonds oder wie auch immer das Vehikel heißen wird inhaltlich sein.
Noch konkreter wird es in diesem Absatz:
„Wir werden das bisherige System der privaten Altersvorsorge grundlegend reformieren.“
So, endlich mal eine Ansage!
Weiter heißt es:
„Wir werden dazu das Angebot eines öffentlich verantworteten Fonds mit einem effektiven und kostengünstigen Angebot mit Abwahlmöglichkeit prüfen.“
Jetzt sogar ein öffentlicher Deutschlandfonds kombiniert mit einem kleinen Stups (bekannt unter dem Stichwort Nudging). Die Politik kann davon ausgehen, dass die wenigsten den Aufwand betreiben die Abwahlmöglichkeit zu nutzen.
Auch Riester wird thematisiert:
„Daneben werden wir die gesetzliche Anerkennung privater Anlageprodukte mit höheren Renditen als Riester prüfen. Eine Förderung soll Anreize für untere Einkommensgruppen bieten, diese Produkte in Anspruch zu nehmen. Es gilt ein Bestandschutz für laufende Riester-Verträge.“
Kleiner Tipp: Es reicht schon Kosten zu senken und auf Beitragsgarantie zu verzichten, dann kommt das mit der Rendite ganz von allein. Einfach einen stinknormalen ETF wie z.B. Vanguard FTSE All-World fördern und fertig ist die Laube.
Zuletzt heißt es:
„Den Sparerpauschbetrag wollen wir auf 1.000 Euro erhöhen.“
Naja, nicht der große Sprung. Fehlen hier vielleicht noch die beiden Worte „pro Monat“? So kann man es vielleicht als Inflationsausgleich werten.
Darum ist der Vanguard FTSE All-World sicherer als die gesetzliche Rente
Klingt verwegen, nicht wahr? Ein schwankender ETF soll langfristig sicherer sein als die gute alte gesetzliche Rente.
Ach ja, wer sich fragt, ob 1 ETF überhaupt breit genug aufgestellt ist, dem kann ich meinen erfolgreichen Beitrag „1 Welt-ETF reicht: Jeder weitere ETF ist eine Wette und kann sogar die Streuung reduzieren“ ans Herz legen.
Doch schauen wir uns mal an wie beide Varianten sich „finanzieren“.
Die gesetzliche Rente
Die gesetzliche Rente finanziert sich direkt aus den Löhnen der Arbeitnehmer in Deutschland. Wenn die Lieschen Müller und John Doe Lohn überwiesen bekommen, dann wandert ein Teil davon in die Rentenkasse. Je mehr Lohn monatliche überwiesen wird, umso mehr freut sich die Rentenkasse.
Geht es der deutschen Wirtschaft gut, dann fließt mehr in die Rentenkasse. Geht es der deutschen Wirtschaft schlecht, dann fließt weniger in die Rentenkasse.
Je nach Zahl der abhängig Beschäftigten schwanken also die Einnahmen. Um die Ausgaben zu decken, werden neben den Einnahmen aus den Löhnen regelmäßig auch Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt benötigt.
Zwei maßgebliche Dinge beeinflussen also die Einnahmen. Die aktuelle Wirtschaftslage und die Anzahl der Erwerbstätigen.
Die Ausgaben werden durch die Anzahl der Rentner beeinflusst.
Nun ist es schon lange kein Geheimnis mehr, dass durch die Alterung der Gesellschaft in Deutschland in Zukunft immer weniger Arbeitnehmer in die Rentenkasse einzahlen werden, während immer mehr ausgezahlt werden muss.
Die Renten werden also sicher langfristig sinken, denn sie sind schon bald nicht mehr zu finanzieren.
Der Vanguard FTSE All-World
Während in Deutschland die Bevölkerung allmählich schrumpft, wächst sie insgesamt weltweit.
Stand heute leben rund 7,9 Mrd. Menschen auf unserem Planeten. Laut Prognosen der UN wird die Weltbevölkerung zwischen 2050 und 2100 auf ca. 10 Mrd. Menschen anwachsen.
Gleichzeitig wird die Weltbevölkerung im Durchschnitt aufgrund einer wachsenden Mittelschicht immer wohlhabender. Es entsteht also sukzessive weitere Kaufkraft.
Der Vanguard FTSE All-World besteht aus mehr als 3.500 der größten Unternehmen weltweit und repräsentiert die Weltwirtschaft. Diese Unternehmen stellen Produkte und Dienstleistungen her, die wir Menschen tagtäglich brauchen.
Die internationalen Unternehmen im Vanguard FTSE All-World werden vom weltweiten Bevölkerungswachstum und dem wachsenden Wohlstand profitieren.
Weltwirtschaft vs. Deutsche Wirtschaft
Auf der einen Seite steht also die gesetzliche Rente. Sie wird wegen der Alterung der Bevölkerung in Zukunft immer größere Herausforderungen bei der Finanzierbarkeit haben.
Auf der anderen Seite steht die Weltwirtschaft, in einem wachsenden Umfeld mit insgesamt wachsender weltweiter Kaufkraft.
Da ich aktuell noch keine Lösung für die nachhaltige Finanzierbarkeit der gesetzlichen Rente sehe und gleichzeitig die langfristigen Aussichten der Weltwirtschaft als vielversprechend einschätze, setze ich lieber auf den Vanguard FTSE All-World.
Fazit
Auch die Politik kann sich der Realität nicht verweigern und stellt die ersten Weichen. Sie plant die gesetzliche Rente von der umlagefinanzierten auf eine kapitalgedeckte Variante umzustellen.
Dazu wird wahrscheinlich so etwas wie ein Deutschlandfonds nach schwedischem Vorbild entworfen. Am Ende wird der Inhalt dem Vanguard FTSE All-World oder seinem weniger schwankenden Geschwister Vanguard LifeStrategy ähneln. Vielleicht auch die nachhaltige Variante „Vanguard ESG Global All Cap ETF“.
Daher brauchst du nicht auf die Politik zu warten. Du kannst bereits heute völlig unkompliziert in die Weltwirtschaft investieren und dich unabhängiger von der Alterung der Gesellschaft in Deutschland machen.
Das geht sogar schneller als eine Kontoklärung bei der Rentenversicherung. In dem Beitrag „1-Welt-ETF reicht: So setzt du die Strategie in maximal 4 Schritten in weniger als 1 Stunde um“ beschreibe ich wie es geht.
Falls du Hilfe bei deinen Finanzen brauchst, kontaktiere mich oder melde dich online zu einem Erstgespräch an.
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Mein Name ist Andree de Boer. Ich investiere seit Jahren passiv und prognosefrei mit der 1-ETF-Strategie erfolgreich in die Weltwirtschaft. Ich habe Erfahrung mit Immobilien, Immobilienfinanzierung und hole selbst aus der Riester-Rente eine überdurchschnittliche Rendite heraus.
Ich verstehe unser Steuersystem und habe Erfahrungen mit der Optimierung von Abfindungen. Ich habe umfangreiches Wissen im Bereich staatliche Förderung. Ich zeige dir wie du mit der Rürup-Rente eine Vorsorge nach schwedischem Vorbild anlegen kannst.
Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder und habe mich daher ausgiebig mit Anlagemöglichkeiten für Kinder und dem Thema Taschengeld auseinandergesetzt.
Ich kenne die Vor- und Nachteile unseres Rentensystems. Ich entziffere deine Renteninformation und durchleuchte deinen Altersvorsorgevertrag. Ich habe ausgerechnet warum sich bei der Geldanlage ab 50 eine freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung lohnen kann
Ich nutze den Vorteil eines Privatanlegers gegenüber institutionellen Anlegern und realisiere damit langfristig eine bessere Rendite als die Profis.
Auf meinem Blog berichte ich von meinen Erfahrungen und Recherchen zu allen Themen aus dem Bereich Privatfinanzen.
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