Di. Nov 5th, 2024

Glauben wir den Medien, dann hatten wir seit 2009 schon 13 Rezessionen, die mit Bärenmärkten an der Börse einhergingen. Die Medien übertreiben leidenschaftlich gerne. Am Ende wurde nahezu alle diese „Rezessionen“ wieder abgesagt. So wird es wohl auch diesmal wieder kommen.

 

Wer bietet mehr?

 

Immer wenn der Markt in eine Korrektur fällt, beginnt das Spiel: Wer bietet mehr?

Die einen bieten dann „Bärenmarkt“ an. Sorry, aber eine Korrektur ist kein Bärenmarkt. Kann ja sein, dass das noch kommt. Andererseits: Bärenmärkte (-20% bis -40%) sind wirklich selten, schon gar in den letzten 12 Jahren. Wir hatten nur einen – und der war sehr kurz. Dagegen hatten wir in diesem Zeitraum immerhin 8 Korrekturen (wenn ich richtig gezählt habe). Rein statistisch ist also sie Korrektur (-10% bis -20%) immer das am meisten wahrscheinliche Ereignis.

Was wir dagegen Jahr für Jahr hatten, dass war die Angst vor einem Bärenmarkt. Sie gab es nahezu in jedem Jahr. Es gab sie 2010, 2011, 2012, 2013 und so weiter und so fort.

In manchen Jahren (wie etwa 2019) gab es hohe Angst vor einer Rezession („Hilfe die Zinskurve ist invers!“) – und am Jahresende stand der MSCI World dann um 30 Prozent im Plus. Und in 2018 hatten wir die Angst vor der Rezession sogar zwei Mal, im Februar und ab November dann schon wieder.

In den letzten Wochen wurde in den Börsenmedien wieder und wieder über den Bärenmarkt geschrieben und gesprochen, ganz so, als wenn wir bereits einen hätten. Die Angst vor der Rezession, sie ist bei vielen Anlegerinnen und Anlegern ganz ohne Zweifel da.

 

Das ist der Crash!

 

50 Prozent auf alles. Andere bieten in Korrekturen noch viel mehr an Pessimismus an, als das, was ein Bärenmarkt so zu bieten hat. In jeder Korrektur lese ich (auch hier): Jetzt geht es 50% nach unten. Das wäre ein richtiger Crash.

Solche Abschwünge erlebt die Börse im Durchschnitt alle 25 Jahre. Vier Mal in 100 Jahren. Nicht mehr, nicht weniger.

 

 

Dieser Angst vor fallenden Kursen stehen aktuell eher geringe Abschläge an der Börse gegenüber. Year over year hat der S&P 500 aktuell (in Dollar) gerade einmal 1 Prozent verloren. Der Chart oben zeigt es. In Euro sieht das noch viel besser aus. Der MSCI World steht für diesen Zeitraum um 6% im Minus, die Nasdaq um 11 Prozent. Mehr nicht.

 

Was tun?

 

Der S&P 500 hat die Grenze von -15% vom Hoch wieder überschritten. Kommt er mir noch einmal entgegen – für meinen nächsten Nachkauf? Ich weiß es nicht. Meine Vermutung: Es braucht derzeit schon eine richtig schlechte Nachricht, um den S&P 500 noch einmal bis zu den -20% zu bringen. Ob diese Nachricht aber kommt, das weiß niemand.

Wahrscheinlichkeiten. In meinen Augen ist in den nächsten Wochen die Wahrscheinlichkeit von positiven Überraschungen deutlich höher ist als die von negativen. Die Zinsen in den USA könnten deutlich langsamer steigen. Die Inflation in den USA könnte sich nach unten bewegen. Bei einigen Komponenten der Inflation, wie etwa den Gebrauchtwagenpreisen, tut sie das schon. Die Lockdowns in China scheinen zu Ende zu gehen.

TINA. Das zusammen ist die perfekte Mischung für eine Rückkehr des Marktoptimismus. Mit deutlich steigenden Kursen. Es müssen ja nicht gleich neue Höchstkurse sein. Obwohl ich auch das nicht ausschließen würde. Noch immer ist TINA (there is no alternative) der beste Freund von Anlegerinnen und Anlegern.

Die Börsenampel von grossmutters-sparstrumpf steht weiterhin auf grün.

 

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Der Beitrag Die Rezession ist abgesagt – wieder einmal erschien zuerst auf Grossmutters Sparstrumpf.