In Deutschland gibt es 400.000 Finanzberater. Die meisten davon sind „klassische“ Provisionsberater. Ganze 256 davon waren Anfang Januar Honorarberater. Als dritte seltene Spezies gibt es die Gattung der echten Finanzcoaches. Doch was ist ein Finanzcoach eigentlich? Welche Qualifikation muss ein Finanzcoach haben und was macht ein Finanzcoach anders als die anderen 400.000 Finanzberater? Wir klären das in diesem Artikel!
Es gibt Fragen deren Antworten findet man nicht bei Google, sondern nur bei sich selbst
Ein Finanzberater tut das was er tun soll: Er berät in finanziellen Dingen. Er nutzt sein Wissen, um eine für den Kunden zugeschnittene Lösung zu erarbeiten. Es gibt hier eine klare Rollenverteilung. Auf der einen Seite sitzt der Experte und auf der anderen Seite der Kunde.
Ein Finanzcoach hat einen komplett anderen Fokus. Auch der Finanzcoach ist in der Lage eine für den Kunden zugeschnittene Lösung zu erarbeiten. Doch die Lösung allein schöpft nur 20% des Potenzials aus. 80% des Potenzials liegen beim Kunden selbst. Eine Ressource, die bei der klassischen Finanzberatung nicht angesprochen wird.
Wir alle tragen Glaubenssätze mit uns herum. Entscheidungen werden durch Glaubenssätze und kognitive Verzerrungen beeinflusst. Häufig nicht zu unserem Vorteil.
Unsere Einstellung zu Geld und Risiko werden durch unser soziales Umfeld geprägt. Bereits in jungen Jahren verfestigen sich Glaubenssätze.
Ein Finanzcoach ist in der Lage Glaubenssätze und Verzerrungen wie z.B. die Verlustaversion zu erkennen und gemeinsam mit den Kunden zu thematisieren. Damit wird die Ursache („Warum fühlt sich der Kunde unsicher?“) und nicht das Symptom („Das könnte ein Wohlfühlprodukt für den Kunden sein“) adressiert.
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In meinem Beitrag „24 Berater, die dich zu schlechten Finanzentscheidungen verleiten“ gehe ich auf 24 kognitive Verzerrungen bei Finanzentscheidungen ein.
Mein Weg zum Finanzcoach
Als ich mich 2020 dazu entschied „etwas“ mit Finanzberatung zu machen, war mir noch nicht klar, dass die Definition der Finanzberatung gar nicht so trivial ist. Es brauchte etwas Zeit, um Klarheit darüber zu erlangen was ein echter Finanzcoach von einem „klassischen“ Finanzberater unterscheidet.
Damals wollte ich nicht einer von 400.000 sein, sondern etwas anderes machen. Das Wissen und die Erfahrung bezüglich Finanzen hatte ich mir jahrelang im Selbststudium angeeignet. Vieles konnte mir Google beantworten. Am 24.6.2021 legte ich dann schließlich meine Sachkundeprüfung dazu ab.
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In meinem Beitrag „Meine Erfahrung mit der Prüfung zum Finanzanlagenfachmann“ habe ich dokumentiert wie ich mich auf die Sachkundeprüfung vorbereitet und wie ich sie erlebt habe.
Anfang 2021 startete ich mit meiner Finanzcoaching-Ausbildung bei Monika Müller. Sie ist die Pionierin beim Thema Finanzcoaching. In ihren Seminaren erlangte ich eine komplett andere Sicht auf das Thema Beratung und Coaching.
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Monika Müller ist Master Certified Coach (ICF) und bietet mit FCM Finanzcoaching eine professionelle Ausbildung zum Finanzcoach an.
Die Sicht deckte sich mit meinen Erfahrungen mit meinen Kunden. Zahlen, Daten und Fakten waren wichtig. Doch jeder Kunde reagierte anders darauf. Denn diese Zahlen, Daten und Fakten werden aus der Sicht des Kunden häufig komplett anders wahrgenommen als aus der Sicht eines Finanzexperten, der sich täglich damit beschäftigt.
20% von guten Finanzentscheidungen basiert auf die Ratio (also den Zahlen, Daten und Fakten). 80% basieren auf Intuition und Emotionen beim Kunden. Hier steckt das eigentliche Potenzial guter Finanzentscheidungen.
Welche Qualifikation braucht ein Finanzcoach?
Tja, hier wird es spannend. Formal braucht es keine Qualifikation. Der Berufszweig Coaching ist in Deutschland „noch“ nicht genehmigungspflichtig. Jeder kann sich also Coach nennen. Sei es Businesscoach, Ernährungscoach oder eben Finanzcoach.
Daher ist es gar nicht so leicht sich mit dem Begriff Finanzcoach zu positionieren. Der Coaching-Trend ist ja „en vogue“ und auch ich nehme bei mir persönlich eine gewisse Übersättigung wahr.
Ein seriöser Coach hat eine professionelle Coachingausbildung. Eine professionelle Ausbildung speziell für Finanzcoaches bietet Monika Müller mit dem FCM Finanzcoaching. Ich habe Anfang 2021 die Ausbildung begonnen und keinen Tag bereut.
Selbst klassische Finanzberater nennen sich Finanzcoach, obwohl es meistens um Beratung geht und nicht um Coaching.
Die Vermittlung von Finanzanlagen sowie die Beratung zu konkreten Produkten ist in Deutschland genehmigungspflichtig. Wer in Deutschland als freier Berater Finanzanlagen vermitteln möchte, braucht eine Erlaubnis und muss sich bei der IHK registrieren.
Mit der Genehmigung kommen auch umfangreiche Informations-, Beratungs- und Dokumentationspflichten und damit einhergehende Kosten auf den Berater zu. Die Details sind in der Verordnung für Finanzanlagenvermittlung (FinVermV) geregelt.
Dabei werden zwei Arten von Genehmigungen unterschieden:
- Erlaubnis nach § 34f GewO
- Erlaubnis nach § 34h GewO
Im Fall §34f darf sich der Finanzberater durch Provision vom Produktanbieter finanzieren. Der Berater wird also vom Produktanbieter und nicht vom Kunden bezahlt. Hier kann es zu Interessenskonflikten kommen.
Im Fall §34h muss sich der Finanzberater durch ein Honorar bezahlen lassen. Das Honorar wird im Allgemeinen vom Kunden direkt bezahlt. Der Berater handelt dadurch allein im Interesse des Kunden und ist nicht von Provision der Produktanbieter abhängig. Sollten doch Provisionen fließen, dann muss der Berater diese Provision dem Kunden zukommen lassen.
Es gibt 400.000 Berater, davon waren im Januar 256 als Honorarberater nach § 34h registriert. Finde den Fehler! Deutschland ist nach wie vor kein Land in dem eine Dienstleistung wie Finanzberatung explizit bezahlt wird. Dass die impliziten Kosten langfristig deutlich höher sind als die expliziten Kosten spricht sich zwar langsam herum, doch die Relation von 400.000 Provisionsberatern zu kümmerlichen 256 Honorarberatern sprechen Bände. Deutschland ist das Land der Provisionsberater.
Das möchte ich ändern! Dafür hatte ich das Ziel mich als Honorarberater registrieren zu lassen und das 257. Mitglied im exklusiven Club der Honorarberater zu werden. Ich hatte alle Voraussetzungen geschaffen, unter anderem die Sachkundeprüfung zu einem Finanzanlagenfachmann.
Doch dann merkte ich, auch Dank der Ausbildung Monika Müller: Ich will gar keine Finanzprodukte vermitteln. Ich will, dass meine Kunden gute Finanzentscheidungen treffen. Ich wollte mich nicht nur auf die 20% konzentrieren, sondern das Potenzial der „restlichen“ 80% entfalten.
Ich habe mich daher gegen eine Registrierung entschieden und verzichte damit vollständig auf die Vermittlung von und Beratung zu konkreten Produkten.
Stattdessen vermittle ich das Wissen, um ein individuelles und produktunabhängiges Portfolio zu entwickeln und bei Bedarf den Kunden auf dem Weg der Umsetzung coache. Wenn das Grundprinzip erfolgreicher Anlagen verstanden wurde, ist der Kunde selbständig in der Lage ein für ihn passendes Produkt auszuwählen.
Auf meiner Internetseite habe ich dafür konkrete Empfehlungen, die dann eigenständig umgesetzt werden können.
Was darf ein Finanzcoach und was darf er nicht?
Der Finanzcoach vermittelt Wissen und unterstützt bei schwierigen Finanzentscheidungen, bei der Umsetzung und bei Unsicherheit des Kunden.
Der reine Finanzcoach verkauft, vermittelt oder empfiehlt keine konkreten Produkte. Für die Vermittlung oder Empfehlung von konkreten Produkten bedarf es eine Genehmigung nach §34f oder §34h.
Wie so oft im Leben gibt es aber auch die Kombination. Finanzberater nach §34f oder §34h, die zusätzlich Finanzcoaching anbieten. Noch ist das Thema Finanzcoaching in Deutschland nicht etabliert, daher können die wenigsten nur vom Finanzcoaching leben und bieten es als Zusatzdienstleistung an.
Ich habe mich entschieden, mich komplett auf Wissensvermittlung und reines Finanzcoaching zu fokussieren, um das enorme zusätzliche Potenzial zu heben, das bisher zu kurz kommt.
Wo finde ich echte Finanzcoaches?
Auf der Webseite FCM findet sich eine Liste von zertifizierten FCM Finanzcoaches und Finanzcoaches, die sich in der Ausbildung befinden.
Dort findet sich auch mein Profil, denn wenig überraschend biete ich Finanzcoaching an. Daher bist du schon an der richtigen Stelle. Kontaktiere mich oder buche gleich online ein unverbindliches Erstgespräch.
Weitere Informationen
Mein Beitrag: Der Unterschied zwischen Finanzcoach und Finanzberater
Mein Beitrag: Für individuelle Finanzberatung musst du reich sein, mit Finanzcoaching wirst du reich
Mein Name ist Andree de Boer. Ich investiere seit Jahren passiv und prognosefrei mit der 1-ETF-Strategie erfolgreich in die Weltwirtschaft. Ich habe Erfahrung mit Immobilien, Immobilienfinanzierung und hole selbst aus der Riester-Rente eine überdurchschnittliche Rendite heraus.
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Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder und habe mich daher ausgiebig mit Anlagemöglichkeiten für Kinder und dem Thema Taschengeld auseinandergesetzt.
Ich kenne die Vor- und Nachteile unseres Rentensystems. Ich entziffere deine Renteninformation und durchleuchte deinen Altersvorsorgevertrag. Ich habe ausgerechnet warum sich bei der Geldanlage ab 50 eine freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung lohnen kann
Ich nutze den Vorteil eines Privatanlegers gegenüber institutionellen Anlegern und realisiere damit langfristig eine bessere Rendite als die Profis.
Auf meinem Blog berichte ich von meinen Erfahrungen und Recherchen zu allen Themen aus dem Bereich Privatfinanzen.
Mit meiner professionellen Coaching-Ausbildung zum FCM Finanz Coach kombiniere ich meine Kernkompetenzen und helfe Menschen nachhaltige Finanzentscheidungen zu treffen.
Auch wenn alle Konzepte eigenständig umgesetzt werden können, hat nicht jeder Zeit und/oder Lust sich um seine Finanzen zu kümmern. Für diese Menschen biete ich mein Finanzcoaching an.
Möchtest du einen ganzheitlichen Blick auf deine Finanzen, dann schau dir mein Angebot an und trete mit mir in Kontakt. Wir finden heraus, wie ich dir helfen kann.
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