Fr. Nov 1st, 2024

Gute Unternehmer bauen häufig ein beträchtliches Vermögen auf, indem sie erfolgreich ihr Unternehmen führen. Oft befindet sich dieses Vermögen im Unternehmen selbst. Doch was passiert, wenn größere Erträge ausgezahlt werden oder das Unternehmen verkauft wird? Plötzlich wird der Unternehmer zum Anleger und muss sich an ganz andere Regeln halten. Es stellt sich heraus, dass die Eigenschaften, die einen guten Unternehmer ausmachen, beim Anlegen nicht immer von Vorteil sind.

In diesem Blog-Beitrag werden wir uns ansehen, warum gute Unternehmer nicht automatisch auch gute Anleger sind. Die Beobachtungen in diesem Beitrag basieren auf meinem eigenen Erlebnis, als ich den umgekehrten Weg gegangen bin: vom Anleger zum Unternehmer.

Unterscheidung zwischen Unternehmern, Investoren und Anlegern

Zunächst möchte ich drei verschiedene Gruppen unterscheiden: Unternehmer, Investoren und Anleger.

Ich definiere einen Unternehmer als jemanden, der in seinem Fachgebiet ein Experte ist und seine Fähigkeiten unternehmerisch einsetzt.

Investoren sind auch Unternehmer, aber sie sind Experten im Fachgebiet des Investierens. Sie investieren in verschiedene Arten von Vermögenswerten, wie zum Beispiel Immobilien oder in nicht börsengehandelte Unternehmen.

Anleger hingegen wollen ihr frei verfügbares Vermögen möglichst sinnvoll anlegen. Im Gegensatz zu Unternehmern und Investoren sind Anleger jedoch in der Regel keine Fachexperten in den Bereichen, in die sie investieren.

Unternehmer vs. Anleger: Der Vorteil von Expertenwissen

Stellen wir uns zwei Personen vor: Ingo und Anskar.

Ingo arbeitet im Immobiliensektor und ist ein Experte auf seinem Gebiet. Er hat ein gutes Gespür für günstig bewertete Immobilien und hat sich auf einen bestimmten Typ und eine bestimmte Region spezialisiert. Ingo ist Investor und investiert in günstige Immobilien, um sie gewinnbringend zu verkaufen. Durch sein Expertenwissen hat er einen Vorteil gegenüber anderen Investoren und Wettbewerbern.

Anskar hingegen ist Anleger und handelt an der Börse. Er glaubt, er sei Experte und kauft seiner Meinung nach unterbewertete Aktien, um sie dann gewinnbringend zu verkaufen. Allerdings steht er im Wettbewerb mit Tausenden anderer Anlegern, die ebenfalls an der Börse handeln. Durch diesen Wettbewerb hat er keinen Informationsvorsprung und ist damit kein Experte, sondern einfach nur ein Mitspieler in einem Spiel, in dem die meisten Teilnehmer nach Kosten schlechter abschneiden als der Gesamtmarkt.

Merke: Wer als Unternehmer an den Wertpapiermärkten anlegt, wird oft vom Experten zum Mitspieler degradiert und verliert damit seinen Vorteil im Vergleich zu anderen Anlegern.

Unternehmer vs. Anleger: Konzentration vs. Diversifikation

Für Unternehmer ist es sinnvoll, dass Vermögen im Unternehmen konzentriert ist, damit das Unternehmen weiter wachsen und sich entwickeln kann. Dies bedeutet jedoch auch, dass das Vermögen höheren Risiken ausgesetzt ist, da es in eine einzige Investition gesteckt wird. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass das Vermögen überdurchschnittlich wächst, wenn das Unternehmen erfolgreich ist.

Anleger hingegen sollten ihr Vermögen über verschiedene Wertpapiere diversifizieren, da der Erfolg eines einzelnen Wertpapiers nicht beeinflusst werden kann. Durch die Diversifikation wird das Risiko des Vermögens verringert, da Verluste in einigen Investitionen durch Gewinne in anderen ausgeglichen werden können. Der Schwerpunkt bei Anlegern liegt auf der Sicherung des bestehenden Vermögens und der Erzielung einer marktgerechten Rendite.

Unternehmer vs. Anleger: Die Bedeutung von Handlungsfähigkeit und Durchhaltevermögen

Ein Unternehmer ist es gewohnt, aktiv zu handeln und Entscheidungen zu treffen, um das Unternehmen in die richtige Richtung zu lenken. In der Regel ist das gesamte Vermögen des Unternehmers im Unternehmen konzentriert und die Handlungen haben direkte Auswirkungen auf das Vermögen. Es ist für einen guten Unternehmer wichtig, bereit zu sein, hohe Risiken einzugehen und schnell auf Unwägbarkeiten zu reagieren.

Wenn ein Unternehmer zum Anleger wird, ändern sich die Spielregeln. Der Unternehmer muss sich von seiner aktiven Rolle verabschieden und lernen, passiv zu handeln. Die erfolgreichsten Anleger haben eine gut durchdachte Anlagestrategie und verfolgen diese konsequent, unabhängig von kurzfristigen Schwankungen am Markt. Dies erfordert Disziplin und die Fähigkeit, „ruhig zu bleiben“, auch wenn es verlockend ist, auf jedes Marktgeschehen zu reagieren. Ein passives Management kann langfristig erfolgreicher sein als ein aktives Management, da es weniger Transaktionskosten und weniger Steuern verursacht.

Sei nicht nur Mitspieler, sondern verstehe das Spiel

Die Märkte reagieren nach Regeln. Eine Regel besagt, dass es über alle Anleger gesehen nicht mehr zu verteilen gibt als die Marktrendite.

Wer zum Beispiel 1000 Mal mit einem Würfel würfelt, wird sich der Zahl 3,5 annähern. Das ist die „Marktrendite“ des Würfels. Stellen wir uns nun vor, dass nach 10 Würfen ein Durchschnitt von 2,5 erreicht wurde. Der Spieler ist unzufrieden, da die Ausbeute zu diesem Zeitpunkt unterdurchschnittlich ist. An der Börse gibt es bildlich gesprochen zwei Möglichkeiten:

A: Der Spieler würfelt einfach weiter und erzielt langfristig die Marktrendite.

B: Der Spieler wechselt den Würfel. Auch mit dem neuen Würfel wird er langfristig die Marktrendite erwirtschaften. Der Wechsel ist jedoch mit Kosten verbunden. Je häufiger der Spieler den Würfel wechselt, umso höher sind die Kosten. Diese Kosten müssen von der Marktrendite abgezogen werden und führen dazu, dass der Spieler langfristig deutlich unter der Marktrendite landet.

Auch wenn der Finanzberater oder die Bank würfelt, wird langfristig nur die Marktrendite herausspringen. Doch auch hier müssen von der Marktrendite die Kosten für diese Dienstleistung abgezogen werden.

Im Prinzip kann das Würfel-Beispiel auf die Anlagewelt übertragen werden. Es gibt jedoch in der Anlagewelt verschiedene Arten von Würfel, mit denen das Risiko gesteuert werden kann. Es kommt daher mehr auf die Kombination dieser verschiedenen Würfel an, als auf die einzelnen Ergebnisse der Würfe.

Vermeidung von unnötigen Kosten und eine passende Kombination der Würfel sind die Erfolgsfaktoren für eine gute Anlagestrategie. Es ist wichtig, dieses Prinzip zu verstehen, um das bestmögliche Ergebnis als Anleger zu erzielen.

Fazit

Eigenschaften, die einen guten Unternehmer erfolgreich machen, können einen Anleger schädigen.

  • Aktivität ist als Unternehmer hilfreich, als Anleger jedoch oft kontraproduktiv.
  • Als Unternehmer konzentriert man sich auf das Unternehmen, als Anleger ist hingegen Diversifikation angesagt.
  • Als Unternehmer ist man der Experte in seinem Bereich, als Anleger jedoch einer von vielen mit den gleichen Zugang zu Informationen.
  • Bei der Geldanlage gibt es Kosten, die keinen Mehrwert bringen. Ein Anleger sollte diese Kosten kennen und vermeiden.

Anders als bei einem Unternehmer ist das Ziel beim Anlegen nicht, die Wettbewerber zu schlagen, sondern risikoadjustiert möglichst viel von der Markrendite einzusammeln.

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Mein Name ist Andree de Boer. Ich investiere seit Jahren passiv und prognosefrei mit der 1-ETF-Strategie erfolgreich in die Weltwirtschaft. Ich habe Erfahrung mit Immobilien, Immobilienfinanzierung und hole selbst aus der Riester-Rente eine überdurchschnittliche Rendite heraus.

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